Medizin
A wonderful lie: Wissenschaftler diskutieren Lüge vom Weihnachtsmann
Freitag, 23. Dezember 2016
Exeter/New England – Die Frage, ob das Konstrukt vom Weihnachtsmann und seinen Rentieren oder vom Christkind, das die Geschenke bringe, das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern in Mitleidenschaft ziehen könnte, diskutieren Wissenschaftler im Fachblatt Lancet Psychiatry (2016; doi: 10.1016/S2215-0366(16)30363-7).
„Kinder finden alle irgendwann heraus, dass ihre Eltern unverfroren über Jahre hinweg eine Lüge aufrecht erhalten haben“, schreiben Christopher Boyle von der Universität Exeter (Großbritannien) und Kathy McKay von der Universität New England (Australien). Die Kinder stünden damit vor gleich mehreren Fragen: Wenn die Geschichte mit dem Weihnachtsmann gelogen war, wo haben Mama und Papa dann noch die Unwahrheit gesagt?
„Feen, Zauberei, selbst Gott geraten ins Wanken“, so die Autoren. Die beiden Wissenschaftler argumentieren aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Sie erinnern sich an die eigene Kindheit und die große Enttäuschung, als die Illusion vom „Santa“ zerplatzte: „Der Zauber war gebrochen. Vorbei war es mit der Realitätsflucht, die Kinder und Erwachsene für ein paar Monate teilen. Weihnachten war nicht mehr das gleiche“, berichten sie.
Eltern, die für ihre Kinder die Illusion vom Weihnachtsmann aufbauen, haben selbst etwas davon, beobachten Boyle und McKay. Sie seien in der Lage, „in eine Zeit zurückzukehren, in der sie selbst glaubten, dass Magie tatsächlich möglich ist“. Sie würden also wieder zum Kind. Ein vergleichbarer Mechanismus stecke hinter der Begeisterung Erwachsener für Kinderbücher und -filme wie Harry Potter.
„Die Geschichte vom Weihnachtsmann ist für kleine Kinder eher eine Bereicherung“, meint der Berliner Psychologe Peter Walschburger. Grundsätzlich sieht er in Mythen, Märchen und Ritualen einen wohltuenden Gegenpol zur ansonsten rationalen Welterklärung. „Wir Menschen brauchen beides: aufgeklärtes Denken und Verzauberungen.“
Lügen in dieser Hinsicht hätten eine lange Tradition: Mit Verzauberungen der Realität hätten Menschen seit jeher zum Beispiel Heimatgefühl, Sicherheit, Trost und soziale Verbundenheit sinnlich erfahrbar gemacht. Wenn Kinder Ungereimtheiten wie angeblich fliegenden Rentieren auf die Schliche kämen, sei das eine Gelegenheit zum Dialog, sagte Walschburger. „Eltern könnten dann erklären, dass es eben eine Geschichte war, die aber einen wahren Kern oder eine gute Botschaft enthält.“ © hil/aerzteblatt.de

DER "WEIHNACHTSMANN"?
"Gibt es den Weihnachtsmann?"
Die rührende Antwort einer Mutter - von Ruth Teitge.
"Ein kleines Mädchen fragt seine Mutter: Bist du der Weihnachtsmann? Die ehrliche Antwort der Mutter, die gleichzeitig den Zauber von Weihnachten bewahrt, ist wunderschön…
In der Weihnachtszeit spielen magische Wesen eine ganz besondere Rolle. Und Kinder glauben gern an das Christkind, an den Weihnachtsmann, Wichtel und viele andere Gestalten. Doch eines Tages fangen sie an, skeptisch zu werden. So wie die Tochter der Journalistin und Autorin Martha Brockenbrough. Die Drittklässlerin und ihre Mutter tauschten gern kurze Briefe aus. Eines Tages schrieb die Kleine in Großbuchstaben: “ICH MUSS DAS WISSEN. BIST DU DER WEIHNACHTSMANN? SAG MIR DIE WAHRHEIT.”
Darf man ein Kind, das so direkt fragt, anlügen? Nein, befand die Mutter. Sie schrieb ihrer Tochter eine ehrliche Antwort, die den Glauben an den Geist und den Zauber des Weihnachtsfestes gerecht werden sollte. Der Brief erschien in einem Online-Magazin und wurde weltweit geteilt. Denn die Zeilen sind einfach wunderschön. Auf Deutsch liest sich der rührende Brief so:"
"Liebe Lucy,
vielen Dank für deinen Brief. Du hast eine sehr gute Frage gestellt: “Bist du der Weihnachtsmann?”.Ich weiß, dass du schon lange auf die Antwort darauf wartest und ich musste gut darüber nachdenken, was genau ich dir antworte.
Die Antwort ist: Nein, ich bin nicht der Weihnachtsmann. Es gibt keinen Weihnachtsmann.
Ich bin diejenige, die die Geschenke bringt. Ich suche sie aus, packe sie ein und lege sei unter den Weihnachtsbaum, genauso wie das meine Mama für mich gemacht und ihre Mama für sie. (Und ja, Papa hilft auch.)
Ich stelle mir vor, dass du das eines Tages auch für deine Kinder machen wirst, und ich weiß, dass du es lieben wirst, wenn sie am Weihnachtsmorgen die Treppe herunterkommen. Du wirst das lieben, wie sie unter dem Baum sitzen und ihre kleinen Gesichter vom Licht der Weihnachtsbaumkerzen glänzen.
Aber dadurch wirst du nicht der Weihnachtsmann.
Der Weihnachtsmann ist viel grösser als irgendein einzelner Mensch und seine Arbeit gibt es länger als jeden von uns. Was er macht, ist einfach, aber mächtig beeindruckend. Er bringt Kindern bei, an etwas zu glauben, was sie nicht sehen oder anfassen können.
Das ist eine riesige und sehr wichtige Aufgabe. Dein ganzes Leben lang wirst du diese Fähigkeit brauchen: an dich selbst, deine Freunde, deine Talente und deine Familie glauben zu können. Du wirst an Dinge glauben müssen, die du nicht ausrechnen oder in den Händen halten kannst. Wovon ich spreche ist Liebe, die große Kraft, die dein Leben zum Strahlen bringen wird, selbst in den dunkelsten Momenten.
Der Weihnachtsmann ist ein Lehrer und ich war eine seiner Schülerinnen. Jetzt kennst auch du das Geheimnis, wie er es schafft, am Heiligabend all die Kamine herunter zu kommen: Er hat Hilfe von all jenen, deren Herzen er einst mit Freude brachte.
Mit ganzem Herzen helfen Menschen wie Papa und ich dem Weihnachtsmann dabei, seine Arbeit zu erledigen, die er sonst nie schaffen würde.
Also nein. Ich bin nicht der Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann, das ist die Liebe, die Magie, die Hoffnung und das Glück. Ich bin in seinem Team und du bist das jetzt auch.
Ich liebe dich und werde dich immer lieb haben,
Mama"
Hintergrundinformationen zu diesem Brief:
http://www.ctvnews.ca/lifestyle/are-you-santa-how-one-mother-answered-her-daughter-1.2699453
Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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