Ärzteschaft
Lieferengpässe: Ärztekammer Hessen drängt auf politische Lösung
Montag, 19. Dezember 2016
Frankfurt am Main – Neue Engpässe bei Antibiotika hat die Landesärztekammer Hessen alarmiert. „Schlichtweg eine Katastrophe“ sei es, wenn Medikamente, die dringend zur Behandlung benötigt würden, für einige Wochen oder Monate nicht mehr zur Verfügung stünden, sagte deren Präsident Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach. Im aktuellen Fall geht es um das Breitbandantibiotikum Tazobactam, das in Krankenhäusern zur Behandlung von bakteriellen Infektionen zum Beispiel der unteren Atemwege, der Harnwege, der Bauchhöhle, der Haut oder des Blutes angewendet wird.
„Voraussichtlich werden wir ab Januar bis Mitte des nächsten Jahres nicht mehr in der Lage sein, das Medikamente einzusetzen“, warnte Susanne Johna, Oberärztin und Präsidiumsmitglied der Landesärztekammer Hessen. Grund für den Lieferengpass ist die Explosion in einem Produktionswerk des Herstellers in Asien. Ärzte müssten gegebenenfalls ersatzweise auf andere Präparate zurückgreifen, die möglicherweise nicht denselben Behandlungserfolg erzielten oder mehr Nebenwirkungen hätten.
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„Wenn häufiger Reserveantibiotika eingesetzt werden müssen, ist dies insbesondere im Hinblick auf Entwicklungen bei multiresistenten Keimen problematisch“, hieß es aus der Kammer. Sie fordert daher eine umfassende politische Strategie, welche die Produktions- und Lieferfähigkeit dringend benötigter Medikamente verbessert. „Wenn wir durch Lieferengpässe nicht mehr zu einem rationalen Einsatz geeigneter Antibiotika in der Lage sind, geht dies zulasten der Patientensicherheit. Im schlimmsten Fall geraten Menschenleben in Gefahr“, warnte der hessische Ärztekammerpräsident.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und der Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) hatte gefordert, Strategien zu entwickeln, um die Bereitstellung lebenswichtiger Medikamente zu garantieren und der Resistenzentwicklung entgegenzuwirken. © hil/aerzteblatt.de

Billig, Billig, Billig.
Abgesehen davon, dass die Tabletten, die geteilt werden sollten, trotz Teilungsrille nicht brechen und auch nicht für Tablettenteiler geeignet sind. Andere "zerbröseln" oder brechen trotz großer Teilungsrille nicht da wo sie eigentlich brechen sollten, und das bei Phenproucumon.
Dass die Pharmaindustrie jedoch keine "guten Medikamente" auf den Markt bringen will stimmt aber so nicht. Es ist lediglich der G-BA, der ständig Fehlentscheidungen trifft, sowohl auf den Nutzen (wird oft nicht geprüft). Beim Zusatznutzen (Wegfall von teils gefährlichen Nebenwirkungen) wird einfach auf "kein Zusatznutzen" plädiert.
Immer mehr Hersteller stellen deshalb den Vertrieb in Deutschland ein. Obwohl diese Medikament nicht ausgeschlossen sind von der GKV-Erstattung, weigern sich Ärzte diese zu verschreiben, bzw. Verlangen vom Patienten einen Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Dies betrifft anscheinend hauptsächlich die AOK'en. Die Ärzte sind regelrecht bei Verschreibungen "AOK-geschädigt und verängstigt".
Aber letztlich bleibt doch alles an den Ärzten hängen. Seit dem Nikolausurteil von 2005 hat der G-BA in einer Pressemitteilung "eingeräumt", dass der G-BA nicht den Einzelfall regelt, sondern nur den Durchschnitt (Evidenz heißt, dass Einfälle "auf der Strecke" bleiben.
Ein Arzt hat jedoch das etwas anders ausgelegt, weil Ärzte nicht einmal Rechtsvorlesungen im Medizinstudium haben.
Aber Auch für Ärzte gilt das Grundgesetz, das SGB (Rechte und auch dadurch Pflichtenen) und wenn es hart auf hart kommt, auch das Strafgesetzbuch. Auf den G-BA und auch auf die KV'en dürfen sich nicht berufen. Das sind - neben den Krankenkassen - diejenigen, die solche Schreiben natürlich nicht veröffentlichen.
Darunter leiden sowohl Ärzte, als auch die Patienten, wenn diese ihre Rechte nicht wahrnehmen können (z. B. Behandlungsfehler, z.T. mit Körperverletzung usw.).
Den "Schwarzen Peter" haben sowohl Ärzte als auch Patienten, dadurch, dass medizinisch unbedarfte die Richtlinien und Gesetze machen.
PS: Es sind nicht einmal die Hersteller mit denen die Krankenkassen die Verträge machen, sondern meistens wieder nur Pharmahändler, die sich dann die billigsten Hersteller raussuchen.

Der Versorgungsauftrag der Bevölkerung

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