NewsAuslandUN-Sicherheitsrat für Entsendung von Beobachtern nach Ost-Aleppo
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ausland

UN-Sicherheitsrat für Entsendung von Beobachtern nach Ost-Aleppo

Montag, 19. Dezember 2016

/dpa

Aleppo – Der UN-Sicherheitsrat hat heute einstimmig die Entsendung von Beobachtern in die syrische Großstadt Aleppo beschlossen, aus deren belagerten östlichen Stadt­vier­teln inzwischen tausende Zivilisten evakuiert wurden. Das UN-Gremium will die Evakuie­run­gen aus Ost-Aleppo überwachen lassen. Allein heute wurden mehr als 7.000 Bewoh­ner aus den verbliebenen Rebellengebieten mit 75 Bussen in Sicherheit gebracht, wäh­rend mindestens weitere 7.000 noch in den zerbombten Vierteln vermutet wurden.

Der Beschluss des UN-Sicherheitsrats, der auf einer französischen Initiative beruhte, wur­de mit Unterstützung Russlands gefasst. Wiederholt waren Vorstöße zur Beilegung oder Eindämmung des Syrienkonflikts in den vergangenen Jahren in dem Gremium am Veto Russlands gescheitert.

Mit der Resolution des Sicherheitsrats werden „angemessene und neutrale“ Beob­­ach­tun­gen der Evakuierung aus Ost-Aleppo und aus anderen Stadtvierteln eingeleitet. Die Beobachter sollen sich für das „Wohlergehen der Zivilisten“ einsetzen. Bei den Kämpfen um das über Jahre von Rebellen gehaltene Ost-Aleppo wurden seit Mitte November min­destens 600 Zivilisten getötet.

Es war zunächst nicht klar, ob die syrische Regierung UN-Beobachtern umgehend den Zu­gang zum Ostteil der Stadt gewähren würde. Die UN-Botschafterin der USA, Saman­tha Power, sagte, im Westteil Aleppos stünden 118 UN-Mitarbeiter bereit, die die Auf­gabe „so­fort“ übernehmen könnten. Der UN-Syrien-Gesandte Staffan de Mistura hatte gesagt, am Donnerstag seien noch rund 40.000 Zivilisten und 5.000 Aufständische in Ost-Aleppo gewesen.

Ahmad al-Dbis, Chef einer Gruppe Mediziner und Freiwilliger, die die Evakuierungs­aktio­nen koordiniert, sagte, viele Familien seien angesichts der Kälte in mehrere Lagen Klei­dung gehüllt gewesen, sie wurden bei ihrer Ankunft zunächst mit Trinkwasser und Le­bens­mitteln versorgt. Menschen hätten mehr als 16 Stunden lang an einem Kontroll­punkt der Regierung ausharren müssen, ohne die Busse verlassen zu dürfen.

Zeitgleich mit den Evakuierungen aus Aleppo wurden heute auch rund 500 Menschen aus den schiitischen Orten Fua und Kafraja in der Provinz Idlib in Sicherheit gebracht. Die Dörfer werden von Regierungstruppen gehalten, sind aber von Rebellen umzingelt. © afp/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER