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Medizin

Diabetesmedikament könnte Progression von Parkinson verlangsamen

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Michigan – Laut einer Studie, die Forscher in Science Translational Medicine veröffent­licht haben, könnte ein Diabetesmedikament mit dem Namen MSDC-0160 den Krank­heits­verlauf eines Morbus Parkinson abbremsen. Das Team um Studienautor Patrik Bran­din am Van Andel Research Institute's Center for Neurodegenerative Science plant im kommenden Jahr eine entsprechende klinische Studie (2016; doi: 10.1126/scitranslmed.aag2210).

MSDC-0160 ist ein Medikament, welches die Metabolic Solutions Development Compa­ny ursprünglich gegen Diabetes Mellitus II entwickelt hat. Es blockiert den mitochon­drialen Pyruvattransporter. Im Diabetesmodell erhöht es die Insulinsensitivität und führt außer­dem zu einer Aktivierung des mTOR-Signalweges. Dieser Signalweg ist ent­scheidend an der Regulierung der Zellhomöostase und der Reduktion von oxidativem Stress beteiligt. Im Tiermodell lässt sich durch eine Aktivierung des mTOR-Signalweges Parkinson be­han­deln.

Die möglicherweise modifizierende Wirkung des mTOR-Signalweges durch die Wirkung von MSDC-0160 auf eine Parkinsonerkrankung wollten die Forscher in ihrer Studie tes­ten. Im Tiermodell mit Mäusen und kultivierten menschlichen dopaminergen Neu­ronen ent­warfen die Forscher mehrere Versuchsreihen, welche die Wirkung des Medika­ments aufzeigten. MSDC-0160 konnte das Absterben der dopaminergen Neuro­nen verhindern und war im Tiermodell tatsächlich in der Lage, das Fortschreiten eines Parkinson zu ver­langsamen. Ursächlich schien die Modifikation des mTOR-Signalwegs zu sein, mit einer Normalisierung der Autophagie und einer Reduktion der neuronalen Entzündungs­reak­ti­on.

Die Ergebnisse zeigen den Forschern zufolge, dass MSDC-0160 ein Kandidat für eine kausale Behandlung von Parkinson sein könnte. Die Arbeitsgruppe habe bereits mit dem Design einer entsprechenden klinischen Studie begonnen. © hil/aerzteblatt.de

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