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Ärzteschaft

Klinisches Risikomanagement ist eine Führungsaufgabe

Dienstag, 20. Dezember 2016

Hannover – Die Bedeutung der neuen Qualitätsmanagement-(QM-)Richtlinie – und hier ins­besondere des klinischen Risikomanagements (RM) – hat der Arbeitskreis „Ärzte und Juristen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesell­schaf­ten (AWMF) betont. „Das Einführen von Risikomanagementsystemen ist an­spruchs­voll. Es erhöht aber die Patientensicherheit durch das Erkennen, Analysieren, Bewerten und Bewältigen von Risiken und schafft Vertrauen – nach innen und nach außen“, sagte Hans-Detlev Saeger, einer der Vorsitzenden des Arbeitskreises, bei einem Treffen in Hannover.

Laut der neuen QM-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses – sie gilt seit Mitte November – müssen Kliniken die darin formulierten grundsätzlichen Anforderun­gen an ein einrichtungsinternes QM inklusive RM erfüllen. „Wer ein klinisches Risiko­manage­ment­system (kRMS) einführen will, muss zunächst einmal die Kultur ändern: Weg von der Schuldkultur, hin zu einer Fehler-, besser noch Sicherheitskultur“, sagte Maria Eberlein-Gonska, Leiterin des Zentralbereichs Qualitäts- und medizinisches Risikomanagement am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

Zum RM gehöre es, Risiken zu identifizieren, zu analysieren, sie zu bewerten und dann zu bewältigen. Kliniken müssten daher eine Strategie entwickeln, in der sie wirtschaft­liche qualitäts- sowie sicherheitsbezogene Ziele benennen. Im Rahmen dieses Prozesses sei es notwendig, Verantwortlichkeiten mit konkreten Maßnahmen festzulegen und die Evalu­a­tion sowie Weiterentwicklung zu planen. „Dies ist eine ureigene Leitungsaufgabe, da die­­se unter anderem über die erforderlichen Ressourcen entscheiden muss“, sagte Eber­lein-Gonska.

Danach sei ein Managementplan zu erarbeiten, der konkrete Maßnahmen vorsehe, un­ter anderem Fehlermeldesysteme wie das „Critical Incident Reporting System (CIRS)“. Be­sonders wichtig sei, den Nutzen des RM intern zu kommunizieren und den Mitarbeitern klar zu machen, dass die damit verbundene Arbeit eine Investition in die Qualität und Patientensicherheit sei.

Christoph Germer, Direktor der chirurgischen Universitätsklinik Würzburg führte aus, dass die meisten Fehler durch System- und Organisationsfehler verursacht würden und damit prinzipiell vermeidbar seien. Ein RM bestehe grundsätzlich aus zwei Säulen: Proak­tiv im Sinne einer vorausschauenden Fehlervermeidung durch Beachtung von Beinahe-Fehlern (CIRS) und reaktiv durch Berücksichtigung erkannter und abstellbarer Fehler. © hil/aerzteblatt.de

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