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Ausland

Aleppo: Evakuierung verzögert sich bei starkem Schneefall

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Aleppo – Die Evakuierung der letzten bisherigen Rebellengebiete im Osten der ver­schnei­ten syrischen Stadt Aleppo hat sich heute verzögert. Reporter der Nachrichten­agentur afp meldeten, im westlichen Stadtteil Ramussa, durch den in den vergangenen Tagen tausende Menschen aus dem Osten in Sicherheit gebracht wurden, habe es bis zum Mittag keinen Konvoi gegeben. Der heftige Schneefall erschwert die Lage für die Menschen, die noch in den östlichen Stadtteilen ausharrten.

Mitarbeiter des Syrischen Roten Halbmonds in roten Uniformen hielten sich demnach mit ihren weißen Krankenwa­gen bereit. Nach Angaben von Ahmad al-Dbis, dem Leiter eines Teams von Ärzten und freiwilligen Helfern, wurde ein Konvoi aus 31 Bussen und etwa hundert anderen Fahrzeugen vorbereitet. Bereits am frühen Morgen konnten etwa 150 Menschen in zwei Bussen und drei Krankenwagen den Ostteil Aleppos verlassen. Dbis zufolge warteten im Osten der Stadt noch „einige tausend“ Zivilisten darauf, weggebracht zu werden.

Der mit dem syrischen Staatschef Baschar al-Assad verbündete, mehrheitlich schiitische Iran machte sich unterdessen dafür stark, im Gegenzug zur Evakuierungsaktion in Ost-A­le­p­po die beiden belagerten Ortschaften Fua und Kafraja in der von bewaffneten Grupp­en kontrollierten nordwestlichen Provinz Idlib zu evakuieren. Aus Kreisen der syrischen Ar­mee hieß es, mehr als 1.700 Menschen warteten darauf, die beiden mehrheitlich von Schiiten bewohnten Orte verlassen zu können. Es bestehe die Notwendigkeit, die Räu­mung von Fua und Kafraja mit der von Ost-Aleppo zu koordinieren.

Nach Angaben des an den Evakuierungen beteiligten Internationalen Komitees vom Ro­ten Kreuz verließen bislang mindestens 25.000 Menschen Ost-Aleppo, das bewaffnete Gruppen seit 2012 gehalten hatten. Syrische Regierungssoldaten hatten den Osten der nordsyrischen Großstadt in der vergangenen Woche nach einer von der russsischen Luftwaffe unterstützten Offensive eingenommen.

Unterdessen hat der UN-Sicherheitsrat in New York den Hilfsorganisationen in Syrien die Arbeit für zwölf wei­tere Monate in Teilen erleichtert. Das mächtigste Gremium der Verein­ten Nationen hat dazu heute in New York einstimmig die Verlängerung einer entspre­chen­den Resolution be­schlossen. Die ursprüngliche Fassung des Abkommens war im Juli 2014 verabschiedet worden und erlaubte es Hilfsorganisationen, vier neue Grenz­übergänge und weitere Routen in­ner­halb des Landes zu nutzen. In der heutigen Ver­längerungsresolution beklagt der Rat aber die weiterhin gefährliche Lage für Helfer vor Ort und fordert eine politische Lösung des seit Jahren andauernden Konflikts. © afp/dpa/aerzteblatt.de

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