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Welche Kosten Adipositas verursacht

Mittwoch, 21. Dezember 2016

/dpa

München – Ab einem Body Mass Index (BMI) zwischen 35 und 40 Kilogramm pro Qua­dratmeter steigen die direkten Kosten durch die Inanspruchnahme medizinischer Leis­tun­gen um etwa 50 Prozent gegenüber Normalgewichtigen an. Das berichtet eine Ar­beits­gruppe um Rolf Holle und Christina Teuner vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) am Helmholtz Zentrum München. Die Ar­beit erfolgte im Rahmen des Kompetenznetzes Adipositas.

In Deutschland gilt über die Hälfte der Erwachsenen als übergewichtig. Die Wissen­schaft­ler wollten nun herausfinden, ab welchem Grad an Übergewicht beziehungsweise Adipositas die direkten und indirekten Kosten nachweisbar ansteigen. Auf diese Weise soll es möglich werden zu bestimmen, für welche Risikogruppen präventive sowie thera­peutische Maßnahmen am wahrscheinlichsten kosteneffektiv sind.

Die Forscher verwendeten für ihre Studie Daten der sogenannten Kooperativen Ge­sund­heitsforschung in der Region Augsburg (KORA). Ihnen standen damit Angaben von rund 6.700 Personen zur Verfügung. Auf der Basis des BMI teilten die Forscher die Stu­dienteilnehmer in fünf Gruppen ein: Normalgewicht (18,5 ≤BMI <25 kg/m²), Übergewicht (25 ≤BMI < 30 kg/m²), Adipositas Grad I (30 ≤BMI < 35 kg/m²), Grad II (35 ≤BMI < 40 kg/m²) sowie Grad III (BMI ≥40 kg/m²). Zudem erhoben sie die Inanspruchnahme medi­zini­scher Leistungen und fragten nach Arbeitsunfähigkeit und vorzeitiger Berentung.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die direkten Kostendurch die Inanspruchnahme medi­zi­nischer Leistungen bei Adipositas signifikant erhöht sind, ab Grad II sogar schon um et­wa 50 Prozent“, so Holle. Die indirekten Kosten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit waren jedoch bereits bei Personen mit Übergewicht signifikant höher als bei Normalge­wichtigen, so der Studienleiter weiter.

Die Wissenschaftler wollen die Ergebnisse künftig noch nach Merkmalen wie Alter, Ge­schlecht und Sozialstatus aufschlüsseln, um weitere Hinweise für zielgerechte Präven­tions­maßnahmen zu finden.

© hil/aerzteblatt.de

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