Ärzteschaft
Zwei Prozent mehr Honorar für ambulante Versorgung in Rheinland-Pfalz
Donnerstag, 22. Dezember 2016
Mainz – Für die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung in Rheinland-Pfalz stehen im kommenden Jahr rund 30 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Das entspricht einem Plus von rund zwei Prozent gegenüber diesem Jahr.
Dieses setzt sich aus mehreren Einzelpositionen zusammen: Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung steigt um 0,7383 Prozent. Dies bedeutet ein Plus von rund 9,1 Millionen Euro. Der Orientierungswert wird zum 1. Januar 2017 um 0,9 Prozent auf 10,53 Cent angehoben. Für Rheinland-Pfalz bedeutet dies ein Honorarplus von etwa 11,1 Millionen Euro. Diese Anhebung bedeutet für extrabudgetäre Leistungen ein Plus von 2,8 Millionen Euro ohne Berücksichtigung der Mengenentwicklung. In die extrabudgetäre Gesamtvergütung fließen im kommenden Jahr außerdem etwa 7,7 Millionen Euro für die Erstellung von Medikationsplänen.
Von einer positiven Honorarentwicklung nicht nur 2017, sondern auch in den vergangenen Jahren sprach Sigrid Ultes-Kaiser, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz. Diese gelte gleichermaßen für Haus- und Fachärzte.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen jährlich eine sogenannte Gesamtvergütung an die KV für die Versorgung ihrer Versicherten. Dabei setzt sich die Gesamtvergütung aus der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung und der extrabudgetären Gesamtvergütung zusammen. Die Mittel für Selektivverträge sind dabei nicht berücksichtigt. „Im Jahr 2015 belief sich die Gesamtvergütung aller Krankenkassen an die KV RLP auf rund 1,68 Milliarden Euro“, heißt es im Honorarbericht der KV für das Jahr 2015 (erschienen im Oktober 2016). Diese Gesamtvergütung war 2015 um 3,0 Prozent gestiegen, 2014 um 3,5 Prozent, 2013 um 4,5 Prozent und 2012 um 1,1 Prozent.
Die KV-Vorsitzende erinnerte daran, dass eine gute Kodierqualität, welche die Morbidität der Bevölkerung widerspiegelt, die Grundlage für erfolgreiche Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen sei. „Ich möchte allen Ärzten danken, die an unserer im Jahr 2012 eingeleiteten Kodierinitiative teilgenommen haben und weiter teilnehmen. Denn die so gewonnenen Daten überzeugen auch die Krankenkassen von der intensiven Patientenversorgung der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten. Zudem wurde so ein gutes Gerüst auch für die Zukunft geschaffen, um die Morbidität der rheinland-pfälzischen Bevölkerung abzubilden“, sagte Ultes-Kaiser. © hil/aerzteblatt.de

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