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Ärzteschaft

S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom aktualisiert

Freitag, 23. Dezember 2016

Berlin – Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie die S3-Leitlinie zur „Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms“ aktualisiert. Die neue Version berücksichtigt unter anderem Neuerungen in der Primär- und Rezidivdiagnostik sowie aktuelle Erkenntnisse in der Strahlentherapie und der medikamentösen Behandlung des Prostatakarzinoms.

So ist den Autoren zufolge zu den bestehenden diagnostischen Möglichkeiten beim Prostatakarzinom die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie hinzugekommen. Dabei kann der Arzt während einer ultraschallgestützten Gewebeentnahme die Biopsienadel gezielt auf Herde ausrichten, die zuvor in einer Magnetresonanztomographie auffällig geworden sind. Neue Varianten der Positronenemissionstomographie können außerdem gezielt Prostatakrebszellen nach einem Rückfall aufspüren, und zwar mithilfe eines radioaktiven Markers, der das Prostataspezifische Membranantigen (PSMA) erkennt.

Im Bereich der Prostatakrebstherapie werden laut Autoren derzeit vermehrt sogenannte hypofraktionierte Bestrahlungskonzepte diskutiert, bei der die erforderliche Strahlen­dosis in kürzerer Zeit als bei der konventionellen Bestrahlung verabreicht werden. Außerdem hätten Studien gezeigt, dass Patienten in gutem Allgemeinzustand, die unter einem metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom leiden, von einer kombinier­ten Hormon-Chemotherapie mit Docetaxel profitieren.

„Bei der Überarbeitung der Leitlinie haben wir diese diagnostischen und therapeutischen Verfahren priorisiert und aus den besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenzen Empfehlungen für ihren Einsatz abgeleitet“, erklärte Manfred Wirth vom Universitäts­klinikum Dresden, Koordinator der Leitlinie. Das Gesamtkonzept für die Aktualisierung der Prostatakarzinomleitlinie sei das einer „living guideline“ mit einer geplanten modularen Überarbeitung in ein- bis zweijährigen Abständen.

Den Autoren zufolge ist das Prostatakarzinom mit 25,4 Prozent aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Jährlich erkranken etwa 58.000 Männer in Deutschland neu an diesem Tumor, etwa 12.000 versterben pro Jahr an den Folgen von Prostatakrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 69 Jahren. Da sich der Anteil der über 60-Jährigen in der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppelt, erwarten Experten im gleichen Umfang auch eine Zunahme der Prostatakrebserkrankungen. © hil/sb/aerzteblatt.de

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