Vermischtes
Lebensqualität: „Frieden“ für die Deutschen wichtigstes Anliegen
Mittwoch, 28. Dezember 2016
Berlin – Welche Faktoren die Lebensqualität in Deutschland ausmachen, hat die Bundesregierung in einem sogenannten Bürgerdialog erfragt. Die Gesundheit und die medizinische Versorgung spielen danach eine besonders wichtige Rolle. Aber das Thema „Frieden“ ist für die Bürger offenbar am wichtigsten: Die Bewahrung des Friedens im eigenen Land und der Einsatz für Frieden in der Welt nannten die Teilnehmer des Bürgerdialogs am häufigsten. Aber auch angemessene Bezahlung, Chancengleichheit im Bildungssystem, guter Zugang zu Gesundheitsleistungen, bezahlbarer Wohnraum und eine intakte Natur sind wichtige Faktoren.
Der Bürgerdialog fand zwischen April und Oktober 2015 statt. Zu 50 der insgesamt 203 Veranstaltungen hatten die Bundeskanzlerin sowie die Minister eingeladen. Im Zentrum standen die beiden Fragen „Was ist Ihnen persönlich wichtig im Leben?“ und „Was macht Ihrer Meinung nach Lebensqualität in Deutschland aus?“ Rund 8.600 Menschen nahmen bundesweit an den Gesprächsrunden teil. Im Online-Dialog und über Postkarten- und Coupon-Aktionen brachten sich parallel viele weitere tausend Bürger ein. Die vielfältigen Erkenntnisse aus dem Dialog hat die Bundesregierung gemeinsam mit Wissenschaftlern gebündelt, um Stand und Entwicklung der Lebensqualität in Deutschland zu beschreiben und messbar zu machen.
Gesundheit vorn
„Am wichtigsten ist natürlich Gesundheit – und ausreichend Möglichkeiten, diese beizubehalten, also ein tragfähiges Gesundheitssystem, das bezahlbare oder kostenfreie Leistungen für alle anbietet“, zitiert die Onlineplattform „Gut leben in Deutschland“ einen Teilnehmer stellvertretend für die vielen Rückmeldungen zum Thema Gesundheit. Auf der Plattform hat die Bundesregierung die Ergebnisse des Dialogs interaktiv aufbereitet. Außerdem gibt sie Informationen zu verschiedenen Kenngrößen.
„Seit den späten 1950er-Jahren steigt die Lebenserwartung in Deutschland an, Jahr für Jahr um knapp drei Monate“, heißt es dort. Ein Datenvergleich der deutschen Gesamtbevölkerung mit anderen OECD-Ländern zeige: Deutschland liegt mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung im Mittelfeld – ein halbes Jahr über dem OECD-Durchschnitt. Allerdings unterscheidet sich die Lebenserwartung bei Geburt in den knapp 400 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland deutlich: Spitzenreiter war in den Jahren 2009 bis 2011 der Landkreis Starnberg mit 82,7 Jahren. Die Menschen im Landkreis Pirmasens lebten mit 77,3 Jahren im Schnitt rund fünf Jahre kürzer.
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Stark angestiegen ist laut dem interaktiven Bericht die Lebenserwartung in Ostdeutschland: Von den 40 und kreisfreien Städten Landkreisen mit dem deutlichsten Anstieg der Lebenserwartung kommen 38 aus Ostdeutschland. Dennoch liege die Lebenserwartung in den meisten westdeutschen Landkreisen und Städten im Durchschnitt immer noch über der Lebenserwartung der ostdeutschen. © hil/aerzteblatt.de

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