Vermischtes
2016 sind laut Pharmaverband 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff erschienen
Dienstag, 27. Dezember 2016
Berlin – Auf die Behandlungsmöglichkeiten mit neuen Medikamenten, die 2016 auf den Markt gekommen sind, hat der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland (vfa) hingewiesen. Danach stehen für die Therapie 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff zur Verfügung. „2016 war erneut ein Jahr mit hohem Output der industriellen Pharmaforschung. Mit den neuen Medikamenten kann vielen Patienten besser geholfen werden“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des vfa, Birgit Fischer. „Damit diese Medikamente tatsächlich in der Versorgung ankommen, brauchen wir innovationsfreundliche Rahmenbedingungen“, ergänzte sie.
Ein Drittel der Medikamente mit neuem Wirkstoff ist gegen Krebserkrankungen gerichtet: Neun dienen der Therapie, eines zur Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs und weitere urogenitale Tumorarten. Dazu Fischer: „Der hohe Anteil der Krebsmedikamente an den Neueinführungen ist insbesondere dem enormen Erkenntnisfortschritt über Ursachen und Prozesse von Krebserkrankungen zu verdanken.“ Im neuen Jahr erwarte sie weitere Neuerscheinungen für die Tumortherapie.
Der vfa weist außerdem auf neue Therapiemöglichkeiten für Hämophiliepatienten hin. Es seien erstmals Medikamente mit Faktoren auf den Markt gekommen, die länger im Blut verweilten und deshalb seltener verabreicht werden müssten als die bisherigen. Das bedeute eine Entlastung für die Patienten. „Auch auf diesem Gebiet ist im kommenden Jahr mit weiteren Neueinführungen zu rechnen“, hieß es aus dem Verband.
Unter den Neueinführungen sind auch zwei Antibiotika. „Das zeigt, dass forschende Pharmaunternehmen auf diesem Gebiet wieder stärker als in den 2000er-Jahren an Neuentwicklungen arbeiten“, sagte Fischer. Allerdings sei es nötig, diese Forschungsaktivitäten weiter auszubauen, damit die Medizin der Resistenzbildung von Keimen voraus bleibe, so die vfa-Hauptgeschäftsführerin.
Der Verband weist darauf hin, dass von den genannten 30 neuen Medikamenten zehn sogenannte Orphan Drugs sind, also Medikamente gegen seltene Erkrankungen. Sie werden unter anderem gegen angeborene Stoffwechselstörungen, gegen seltene Krebsarten wie Neuroblastom und neurologische Probleme wie die Tag-Nacht-Rhythmusstörung bei Blinden eingesetzt. „Das bestätigt einmal mehr den Wert der europäischen Orphan-Drugs-Verordnung aus dem Jahr 2000, die dafür gesorgt hat, dass forschende Pharmaunternehmen auch häufiger Patienten mit seltenen Krankheiten in ihren Entwicklungsprogrammen berücksichtigen“, sagte Fischer. © hil/aerzteblatt.de

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