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Pharmaverband rechnet 2017 mit neuen Impfstoffen und Medikamenten

Freitag, 30. Dezember 2016

Berlin – Mindestens 30 Medikamenten mit neuem Wirkstoff sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Diese Erwartung hat der Verband der forschenden Arzneimittel­hersteller (vfa) zum Jahresende formuliert. Der vfa verweist auf zahlreiche neue Präpa­ra­te, die Un­ter­nehmen in der EU zur Zulassung eingereicht haben, beziehungsweise, die nach be­reits erteilter Zulassung auf den deutschen Markt kommen könnten.

2017 dürften nach vfa-Schätzungen erneut rund ein Drittel der neu eingeführten Medi­ka­­mente der Be­handlung verschiedener Krebsarten dienen, darunter unter anderem Lun­genkrebs (NSCLC) und verschiedene Leukämie-Formen. Die neuen Arzneien nutzen laut vfa ein breites Repertoire an Wirkprinzipien, die teils an den Tumorzellen selbst an­setzen, teils an benachbarten Immun- und Gefäßzellen, die von den Krebs­zellen mani­puliert werden.

Die Pharmaforscher konzentrierten sich bewusst nicht nur auf eine Wirkungsweise, son­dern versuchten, für jede Krebsart möglichst mehrere Behandlungsarten zu ermögli­chen, sagte vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer. Diese könnten bei Bedarf nach­einander oder kombiniert eingesetzt werden und ermöglichten eine auf den jeweiligen Patienten angepasste Therapiewahl.

Ein zweiter Schwerpunkt könnte 2017 bei Mitteln gegen Infektionskrankheiten liegen. Drei Impfstoffe befinden sich im Zulassungsverfahren. Einer davon ist der erste Impf­stoff gegen Dengue-Fieber. Mit der Viruskrankheit können sich Reisende in der Karibik, in Südostasien und anderen tropischen und subtropischen Regionen anstecken. Die an­deren Impfstoffe sollen vor Gürtelrose und Hirnhautentzündung durch B-Meningo­kokken schützen.

Ferner ist die Zulassung von Medikamenten gegen HIV und Hepatitis B beantragt. Auf den Markt kommen könnten zudem zwei resistenzbrechende Antibiotika und das erste Me­­dikament, das schädliche Bakterien (hier Clostridium difficile, Verursacher von Durch­fall und Koliken) mit gentechnischen Antikörpern entwaffnen soll – weitere solche Präpa­rate sind gegen andere Bakterien in Entwicklung.

Gegen nicht-infektiöse Entzündungskrankheiten sind laut vfa ebenfalls eine Reihe von Medikamenten im Zulassungsverfahren – etwa gegen Multiple Sklerose, Asthma, Morbus Crohn, Schuppenflechte und Psoriasis-Arthritis. Die meisten der neuen Medika­mente greifen in die Kommunikation zwischen bestimmten Immunzellen ein. Hier könnten 2017 gleich mehrere neue Therapieprinzipien eingeführt werden (Hemmung bestimmter Janus-Kinasen und verschiedener Botenstoffe vom Interleukin-Typ), schätzt der vfa.

Der Verband geht davon aus, dass darüber hinaus rund ein Viertel der Medikamente mit neuem Wirkstoff, Orphan Drugs, der Behandlung von Patienten mit seltenen Krank­heiten dienen. 2017 könnten demnach unter anderem Medikamente gegen erbliche Stoff­we­chsel- oder Gerinnungsstörungen und gegen mehrere seltenen Krebsarten heraus­kom­men. In den vergangenen fünf Jahren hatten Orphan Drugs einen Anteil von 15 bis 33 Prozent an den Neueinführungen. © EB/aerzteblatt.de

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