Hochschulen
Protonentherapie in Dresden erweitert Behandlungsspektrum
Montag, 27. Februar 2017
Dresden – Die Mitarbeiter der Universitäts-Protonen-Therapie (UPTD) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ziehen eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Die Zahl der behandelten Patienten habe sich 2016 mit knapp 200 gegenüber dem Einstiegsjahr 2015 nahezu verdoppelt.
Dies sei unter anderem eine Folge der Erweiterung des Behandlungsspektrums: Neben Tumoren im Hirn, der Schädelbasis und der Speicheldrüsen bestrahlt das 30-köpfige Versorgungsteam nun auch Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Protonen. In Kürze soll auch Speiseröhrenkrebs zu den Indikationen zählen. Zum Wachstum der Dresdner Protonentherapie hat auch der kürzlich zwischen dem Verband der Ersatzkassen und dem Universitätsklinikum geschlossene Rahmenvertrag zur Behandlung mit Protonen beigetragen.
Die Protonentherapie befindet sich trotz Behandlungserfolgen noch in der Erprobungsphase. „Derzeit geht es darum, die kurz- und langfristigen Nebenwirkungen zu reduzieren. Bei der Strahlentherapie von Hirntumoren erhoffen wir uns beispielsweise eine Verringerung von Gedächtnisproblemen“, erklärt Mechthild Krause, Direktorin des UPTD.
Die Wissenschaftler werten die erfassten Nebenwirkungen aller Patienten, deren Hirntumor mit Protonen bestrahlt wurde, aus und vergleichen sie mit denen, die eine Photonenbestrahlung erhielten. Schneidet die Protonentherapie hierbei gut ab, wollen sie an Patienten mit sehr aggressiven Tumoren die Wirkung höherer Strahlendosen erforschen. © hil/aerzteblatt.de

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