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Charité etabliert Rooming-In für Eltern von Frühgeborenen
Mittwoch, 15. März 2017
Berlin – Die Geburtsmedizin und die Neonatologie der Charité haben in ihren frisch renovierte Stationen des Bettenhauses in Berlin-Mitte ein sogenanntes Rooming-In für Frühgeborene etabliert, die noch beatmet werden müssen. Die gemeinsame Versorgung von Mutter und Kind in einem Zimmer gehört seit vielen Jahren zum Standard in Geburtskliniken. Frühgeborene hingegen werden bislang häufig noch in separaten Babyzimmern betreut, vor allem, wenn sie noch beatmet werden müssen.
Im neuen Rooming-In-Bereich der Neonatologie im Charité-Bettenhaus Mitte können die Mütter nun rund um die Uhr bei ihren Kindern sein. Auch für die Väter ist in den Familienzimmern noch genügend Platz zum Übernachten vorhanden. „Für Frühgeborene ist die Nähe zu ihren Eltern besonders wichtig“, erläutert Christoph Bührer, Direktor der Klinik für Neonatologie. Außerdem fühlten Eltern sich bei der späteren Betreuung zu Hause sicherer, wenn sie schon früh Gelegenheit erhielten, viel bei einem kleinen Frühgeborenen zu sein, so Bührer.
Die meisten sehr kleinen Frühgeborenen, aber auch höhergradige Mehrlingskinder, kommen per Kaiserschnitt zur Welt. Für diese Form der Entbindung gibt es in der Geburtsmedizin der Charité einen modernen Operationssaal. Unmittelbar nebenan werden die Kinder nach der Geburt von den Neonatologen versorgt.
„Studien haben gezeigt, dass die kontinuierliche Nähe zu den Eltern und der geschützte Bereich im Familienzimmer den Kindern Ruhe und Geborgenheit vermitteln, was sich positiv auf ihre Entwicklung auswirkt“, erläutert Christof Dame, stellvertretender Direktor der Klinik für Neonatologie. Die Klinik wollte dieses Konzept schon lange umsetzen. „Mit der Sanierung am Campus Charité Mitte können wir es nun endlich verwirklichen“, so Dame. © hil/aerzteblatt.de

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