Ärzteschaft
Ärztekammer Niedersachsen fordert mehr Lärmschutz
Freitag, 21. April 2017
Hannover – Anlässlich des internationalen „Tages gegen Lärm“ am 26. April hat die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) vor gesundheitlichen Gefahren durch dauerhafte Lärmbelastung gewarnt. Über eine kostenlose Lärm-App des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte lassen sich Lärmbelastungen per Knopfdruck messen.
„Viele Menschen wissen nicht, dass dauerhafter Lärm nicht nur dem Gehör schadet, sondern auch immense Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem sowie das Schlafverhalten hat“, mahnte ÄKN-Präsidentin Martina Wenker. Bereits das Wohnen an einer Hauptverkehrsstraße erhöhe das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Dabei beeinträchtigten die „auralen“ Lärmwirkungen, die durch extremen Lärm am Arbeitsplatz, bei Rockkonzerten oder Knallereignissen direkt im Ohr hervorgerufen werden, in erster Linie das Hörvermögen. Die „extra-auralen“ Lärmwirkungen, die schon bei niedrigen Schallpegeln auftreten können, wirkten sich dagegen auf den gesamten Organismus aus und verursachten körperliche Stressreaktionen.
„Durch eine permanente Geräuschkulisse läuft der Organismus tagsüber auf Hochtouren und kommt auch in der Nacht nicht zur Ruhe“, erklärte Wenker. Dies führe bei andauernder Lärmbelastung zu Konzentrations- und Schlafstörungen und erhöhe durch einen dauerhaft gesteigerten Blutdruck das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Über diese Gefahren muss intensiver aufgeklärt werden“, so die ÄKN-Präsidentin. Die Politik sei gefordert, dem Lärmschutz eine viel größere Bedeutung beizumessen – sowohl in der Präventionsarbeit als auch in der modernen Verkehrsplanung. © hil/sb/aerzteblatt.de

Mehr Lärmschutz
U. Kranz, Arbeitsmedizinerin

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