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Ärzteschaft

Ärztetag fordert Gesundheits­unterricht an Schulen

Donnerstag, 25. Mai 2017

Freiburg – Der Deutsche Ärztetag hat sich heute in Freiburg für ein eigenes Schulfach Gesundheit ausgesprochen. „Kinder und Jugendliche sollen körperliche und seelische Prozesse besser verstehen und Kenntnisse sowie die Motivation zu einer gesundheits­förderlichen Lebensführung erlernen“, heißt es in einer Entschließung des Ärzte­parlaments.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Ärzteschaft eine Reihe von Maßnahmen vor. So sollen gesundheitsrelevante Themen in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern sowie in die schulischen Lehrpläne aufgenommen werden. Denkbar seien projekt­bezogener Unterricht, eigene Unterrichtseinheiten sowie ein eigenes Schulfach „Gesundheit“. Der Ärztetag forderte die Kultusministerkonferenz dazu auf, die ent­sprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

Schon jetzt unterstützen mehrere Landesärztekammern in strukturierten Programmen Schulen beim gesundheitsbezogenen Unterricht. Auf diese ärztliche Expertise könne weiter zurückgegriffen werden. In einigen Bundesländern stünden hierfür bereits strukturierte Programme und Lernmaterialien zur Verfügung.

An allen Schulen sollte im Lehrplan das Fach „Gesundheit und Prävention“ ab der ersten Jahrgangsstufe bis zum Schulabschluss eingeführt werden. Angesichts der zunehmenden Zahl übergewichtiger Kinder sollten neue Leistungsbewertungen im Schulsport als Alternativen zu Zensuren etabliert werden. Priorität müsse die Stärkung der Bewegungsfreude von Kindern und Jugendlichen haben.

In einer weiteren Entschließung forderten die Delegierten von der Bundesregierung die Einsetzung eines Kinder- und Jugendbeauftragten. Die Delegierten begründeten dies damit, dass in Deutschland nach wie vor Kinderrechte verletzt würden. Gesundheit und Bildung von Kindern seien abhängig vom Sozialstatus der Eltern. Besonders deut­lich werde dies bei Kindern aus Flüchtlingsfamilien und bei Kindern ohne gültige Papiere. Sie hätten nur eingeschränkten Zugang zu Gesundheits- und Bildungs­leistungen, kritisierte der Ärztetag.

„Ein Bundeskinderbeauftragter soll das allgemeine Bewusstsein für die Rechte aller in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen stärken und dazu beitragen, dass deren Wohlergehen von Staat und Gesellschaft als Kernaufgabe wahrgenommen wird“, heißt es in der Entschließung des Ärzteparlamentes. © EB/aerzteblatt.de

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