Ärzteschaft
Palliative Versorgung Schwerstkranker in Nordrhein flächendeckend verfügbar
Mittwoch, 12. Juli 2017
Düsseldorf – Die häusliche Versorgung von Schwerstkranken ist in Nordrhein flächendeckend verfügbar. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein anlässlich einer Informationsveranstaltung „Weil jeder Tag zählt – Gut versorgt am Lebensende“ hingewiesen. „Das ambulante Versorgungsangebot für Palliativpatienten in Nordrhein war und ist beispielgebend für das Bundesgebiet. Inzwischen ist eine koordinierte ambulante Palliativversorgung mit einem 24-stündigen Bereitschaftsdienst in nahezu allen Regionen Nordrheins möglich“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann auf der Veranstaltung.
Er wies darauf hin, dass die meisten schwerstkranken und sterbenden Menschen den Wunsch haben, ihre letzte Lebenszeit in der häuslichen Umgebung zu verbringen. Voraussetzung dafür sei ein gut ausgebautes Palliativnetz mit Haus-, Fach- und Palliativärzten sowie mit Pflegefachkräften und ambulanten Hospizdiensten. Insgesamt wurden laut Bergmann bis Ende 2016 über 20.000 Patienten in Nordrhein palliativmedizinisch betreut, davon über 11.300 in der „Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV)“ und fast 9.300 in der „Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV)“, bei der unter anderem die Schmerztherapie eine besondere Rolle spielt. Insgesamt gibt es in Nordrhein laut der KV 830 Praxen, die an der ambulanten Palliativversorgung teilnehmen, fast 1.900 fortgebildete Haus- und Fachärzte, davon 373 besonders qualifizierte „Palliativärzte (QPV)“, und 23 „Palliativ Care Teams“ für die SAPV.
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„Die Palliativversorgung funktioniert nur auf Augenhöhe mit dem Patienten, der sich in der Nähe des Todes befindet. Es geht immer um die Frage, was der Patient noch von der Therapie hat – und ob er sie wünscht“, sagte der Düsseldorfer Hausarzt und Palliativmediziner Claudius Löns auf der Veranstaltung. Auch wenn klar sei, dass die Erkrankung zum Tod führt, gehe es in der Palliativversorgung um das Leben – und die Frage, wie es am Ende gestaltet werde, so Löns. © hil/aerzteblatt.de

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