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Ärzteschaft

Augenärzte fordern mehr Sonnenschutz, besonders für Kinder

Montag, 17. Juli 2017

/Popito, stock.adobe.com

Berlin – Auf die Schäden von zu hoher UV-Strahlung am Auge hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hingewiesen. Ein Hintergrund ist der Klima­wandel, der auch hierzulande zu mehr langanhaltenden Hitzewellen und vielen sonnigen Tagen führe.

„Dadurch sind wir Deutschen auch mehr gefährlicher Sonnen­strahlung ausgesetzt, die nicht nur der Haupt-Risikofaktor für Hautkrebs ist, sondern auch Augenerkrankungen wie den grauen Star oder die Makuladegeneration begüns­tigen kann“, erklärte DOG-Experte Andreas Stahl. Er hat für die Fachgesellschaft an einem entsprechenden Positionspapier des UV-Schutz-Bündnisses mitgearbeitet.

Mehr Schattenplätze notwendig

„Obwohl Ärzte und Behörden vielfach über die Risiken der Sonnenstrahlung aufklären, mangelt es häufig noch an ausreichendem Schutz in öffentlichen Einrichtungen oder für Menschen, die ihren Beruf im Freien ausüben“, sagte sein Mitautor Tim Krohne von der DOG. Vor allem an Schulen, in Kindergärten, Fußgängerzonen oder Schwimmbä­dern seien mehr Schattenplätze nötig, an denen sich Menschen vor Sonnenlicht und Hitze zurückziehen könnten, so der Experte.

„Insbesondere Kinder müssen mehr Mög­lichkeiten haben, sich im Schatten aufhalten zu können, weil ihre Augen besonders empfindlich auf die Sonne reagieren“, betonte er. Schon einige Bäume oder ein Sonnen­segel könnten an heißen Tagen Schatten spenden. Die Fachgesellschaft fordert zudem Anzeigetafeln an öffentlichen Plätzen, die die Bevölkerung über die aktuelle Stärke der belastenden UV-Strahlung informieren.

Für den persönlichen Schutz raten sie zu einer Sonnenbrille mit hohem UV-Filter: „Eine gute Brille sollte die kurzwellige UV-Strahlung bis zu 400 Nanometern fast vollständig absorbieren.“ Kunden sollten beim Kauf auf die Kennzeichnung „UV-Schutz 400“ und das CE-Zeichen achten. Außerdem sollte die Brille durch die starke Streuung der UV-Strahlung die Augen möglichst von allen Seiten schützen.

„Große Sonnenbrillen sind also nicht nur modisch, sondern mit ausreichendem UV-Schutz auch für die Gesundheit der Augen sehr ratsam“, sagte Frank Holz, Präsidiumsmitglied der DOG und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Dermatologen und Präventionsexperten rechnen mit einem steigenden Hautkrebs­risiko. Die Stadtplanung sollte sich auf diese Situation einstellen und den öffentlichen Raum entsprechend gestalten, fordert das UV-Schutz-Bündnis. © hil/aerzteblatt.de

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