Politik
Sachsen-Anhalt erstellt Studie zum Bedarf an Hebammen
Dienstag, 1. August 2017
Magdeburg/Bitterfeld-Wolfen – In Sachsen-Anhalt fehlen vielerorts Hebammen. Das Landessozialministerium will deshalb in einer Studie den genauen Bedarf ermitteln. Für jede Region soll erfasst werden, wie viele Hebammen nötig sind, und wie es um die Abdeckung mit Hebammenleistungen bestellt ist, erklärte heute ein Ministeriumssprecher. Ergebnisse sollen Anfang 2018 vorliegen.
In Bitterfeld-Wolfen ist derzeit der Kreißsaal geschlossen, weil Hebammen fehlen. Für drei Wochen können Frauen dort nicht entbinden. Mehrere Geburtshelferinnen sind erkrankt, die Klinik sieht keine Möglichkeit, den Betrieb mit dem verbliebenen Personal aufrecht zu erhalten. Frauen müssen deshalb vorerst nach Leipzig, Halle oder Dessau-Roßlau fahren. Darüber hatte zuvor die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.
Laut Ministerium zeigt sich der Mangel an Hebammen aber nicht nur an Kliniken. Es gebe auch zu wenig freiberuflich tätige Hebammen. Diese Rückmeldung komme von Teilnehmern des Runden Tisches „Geburt und Familie“. Seit November 2016 diskutieren Vertreter aus Medizin, Forschung, Ausbildung, Vereinen, Verwaltung und Politik über Lösungsansätze. Ihre Vorschläge sollen dann auch im Landtag diskutiert werden.
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FDP-Landeschef Frank Sitta forderte mehr finanzielle Unterstützung für Hebammen. „Wir müssen aufhören den Idealismus der Menschen weiter ausnutzen, wie dies bei Hebammen und anderen medizinischen Berufe der Fall ist.“ Gerade im ländlichen Raum seien geschlossene Kreißsäle ein fatales Signal für junge Familien. Entbindungsstationen gibt es derzeit an 22 von 48 Krankenhäusern im Land. © dpa/aerzteblatt.de

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