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Ausland

Immer mehr Ärzte kehren Griechenland den Rücken

Donnerstag, 3. August 2017

/dpa

Athen – Nach Schätzungen griechischer Ärzteverbände haben seit Beginn der Wirt­schafts- und Finanzkrise vor zehn Jahren mindestens 18.000 Ärzte das Land verlassen.  Gründe sind danach zum einen fehlende Stellen und zum anderen schlechte Arbeits­bedingungen und niedrige Gehälter.

Fachärzte in den staatlichen Kliniken verdienten in der Regel rund 1.300 Euro brutto im Monat, heißt es aus den Verbänden. Fachärzte, die auf eine lange Berufserfahrung zurückblicken können, brächten es auf rund 2.000 Euro brutto.

Nach den jüngsten Daten des Athener Ärzteverbands (ISA) hat dieser seit Anfang 2007 mehr als 9.400 Migrationsbescheinigungen für Mitglieder ausgestellt, die Voraus­setzung sind, um im Ausland zu arbeiten. Die beliebtesten Zielländer sind dem ISA zufolge Großbritannien, Deutschland, Zypern und Frankreich. Aufgrund des Brexits hat Großbritannien allerdings an Attraktivität verloren. Dorthin migrierten 2016 nur noch 490 Ärzte im Vergleich zu 790 im Vorjahr.

Insgesamt habe der ISA 2016 gut 1.000 Migrationsbescheinigungen ausgestellt, meist für Fachärzte, die in Griechenland keine Arbeitsstelle finden konnten. 2015 verließen im Vergleich gut 1.500 Ärzte das Land, und 2012, dem Jahr der härtesten Sparauflagen in Griechenland, waren es 1.800 Ärzte.

Nach der ISA-Analyse ist für Gynäkologinnen und Dermatologinnen auch Saudi-Arabien ein beliebtes Ziel. Dort würden Frauen überwiegend von Frauen behandelt, weil auch in der Medizin strenge Geschlechtertrennung herrsche. Die Gehälter für Ärzte lägen in dem streng islamischen Land bei umgerechnet 11.000 bis 15.000 Euro monatlich. © fs/aerzteblatt.de

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