Politik
Techniker Krankenkasse vernetzt elektronische Gesundheitsakte mit Krankenhäusern
Donnerstag, 17. August 2017
Hamburg – Weniger als ein halbes Jahr nach Beginn der Entwicklungspartnerschaft für eine elektronische Gesundheitsakte (eGA) zwischen der Techniker Krankenkasse (TK) und IBM Deutschland sind nun auch Krankenhausträger mit an Bord. Die Helios-Kliniken, Agaplesion, Vivantes und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf haben ihre Kooperation zugesichert. Zudem arbeitet die TK mit dem Universitätsklinikum Heidelberg daran, deren bereits seit 2014 bestehende Patientenakte PEPA mit der eGA zu vernetzen.
Ziel der eGA ist, dass Versicherte jederzeit über ihre Gesundheitsdaten verfügen können und die bestmögliche Transparenz zu ihrer medizinischen Versorgung erhalten. Jeder kann frei entscheiden, ob er das Angebot nutzt und wer auf seine Daten zugreifen kann.
„Unsere eGA soll eine Versichertenakte werden und davon leben, dass die Daten des Versicherten mit denen anderer Akteure im Gesundheitswesen verbunden werden“, erklärte Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements. Nur so lasse sich das Krankheits-, Diagnose- und Behandlungsgeschehen umfassend abbilden.
Die Partner streben zudem an, allgemeingültige Standards für die Einbindung von Diagnose- und Behandlungsdaten in die eGA zu erarbeiten. Geplant ist, im Laufe des kommenden Jahres mit einer ersten Ausbaustufe der eGA zu starten.
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Laut einer Umfrage der TK von Anfang des Jahres unter 2.000 Erwachsenen in Deutschland findet die Idee der eGA großen Anklang. 40 Prozent der Befragten finden sie sehr gut, weitere 48 Prozent gut. Damit bewerten neun von zehn Menschen in Deutschland eine elektronische Gesundheitsakte positiv, hieß es.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte unlängst darauf hingewiesen, dass elektronische Patientenakten über einheitliche Standards verfügen müssen. Es dürfe nicht sein, dass in den Arztpraxen unterschiedliche Akten verschiedenen Standards geführt werden müssten, warnte KBV-Vorstandsmitglied Thomas Kriedel jüngst in einem KV-on-Interview. Er kündigte an, dass die KBV bei der Einführung der Akte eine Koordinierungsrolle übernehmen wolle. © hil/sb/aerzteblatt.de

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