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Medizin

Angst wirkt sich auf das Immunsystem aus

Freitag, 6. Oktober 2017

München – Stress und Angst gehen mit epigenetischen Veränderungen einher, die nicht nur das Gehirn, sondern auch das Immunsystem beeinflussen. Das berichten Forscher des Helmholtz Zentrums München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Zeitschrift Neuropsychopharmacology (doi: 10.1038/npp.2017.102). Die Wissenschaftler sind dem Zusammenhang nachgegangen, indem sie Daten aus breiten Bevölkerungsgruppen mit denen von Patienten verglichen. So konnten sie ihre Ergebnisse im klinischen Umfeld replizieren. Zusätzlich überprüften sie ihre Erkenntnisse im Tiermodell.

Zunächst werteten sie Daten der KORA F4-Studie an 1.522 Erwachsenen im Alter von 32 bis 72 Jahren aus. Die Studienteilnehmer stammten aus Augsburg und den beiden angrenzenden Landkreisen. Die Forscher entnahmen zufällig ausgewählten Personen mit und ohne Angststörung Blutproben. Bei Personen, die unter Angstsymptomen litten, stellten die Wissenschaftler eine Zunahme der DNA-Methylierung des Gens ASB1 um fast 50 Prozent fest.

Die DNA Methylierung ist ein Teil der Epigenetik, ein wichtiger Vermittler zwischen Genen und Umwelt. Das ASB1-Gen kann die Bildung von Zellen in verschiedenen Geweben anstoßen, auch in Blut und Gehirn – es spielt nicht nur im Nervensystem, sondern auch im Immunsystem eine wichtige Rolle. Die Populations-basierten Ergeb­nisse legten also epigenetische Effekte zur Regulierung des stressempfindlichen ASB1-Gens bei schwerer Angst nahe.

Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang im Folgenden an Patienten mit Angststörungen am MPI Psychiatrie: Auch im klinischen Umfeld zeigte sich die verän­derte Regulierung von Stress und Angst durch das ASB1-Gen.

Diese Ergebnisse übertrugen die Forscher zurück in ein Tiermodell der Angst. Auch bei Mäusen konnte sie die Bedeutung des ASB1-Gens für die Regulation von Stress und Angst nachweisen. „Dies könnte einen wichtigen Ansatzpunkt für die Weiterent­wick­lung von Diagnose, Therapie und Prävention dieser häufigen psychischen Erkrankung sein“, hoffen die Wissenschaftler.

© hil/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #720508
e.ne
am Montag, 9. Oktober 2017, 03:43

"Was kränkt - macht krank!"

Können Kränkungen nicht abgebaut werden, bleibt Stress erhalten - erfährt nur steile Steigungen -
die mit vorübergehenden Scheinbaren ruhigeren Phasen wechseln - was nicht der inneren Befriedung dient, weil nichts bearbeitet werden kann. Früher sagte man: "Probleme sind dazu da um gelöst zu werden!" heutzutage scheint alles sich nur im Kreis zu drehen und nichts lässt sich wirklich lösen.
Zusammen mit wenig Geld, fallen die Zähne aus, werden die Augen schlecht, das Hörvermögen -
Hashimoto die Regel. o.ä.
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