Politik
Hilfe vor Gewalt: Zentrale Anlaufstelle in Hamburg erfüllt Erwartungen
Dienstag, 17. Oktober 2017
Hamburg – Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat ein Jahr nach der Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für von familiärer Gewalt bedrohte Frauen und deren Kinder eine positive Bilanz gezogen. Die im August 2016 gestartete Koordinierungs- und Servicestelle „24/7“ hat die Erwartungen bislang voll erfüllt, teilte Leonhard in Hamburg auf Anfrage mit.
Die professionelle Notaufnahme Schutz suchender Frauen und ihrer Kinder in Hamburg sei rund um die Uhr sichergestellt, resümierte Leonhard. Im Vergleich zu 2015 hätten rund 100 Frauen und Kinder und damit rund 10 Prozent mehr Schutz und Unterstützung gefunden. Im ersten Jahr haben nach Angaben der Sozialbehörde 511 Frauen und 484 Kinder in der zentralen Anlaufstelle Zuflucht gesucht.
Kurzer Aufenthalt
Die Koordinierungsstelle bietet 15 Plätze für Frauen und Kinder. Sie leistet Krisenintervention und berät Betroffene über ihre weiteren Möglichkeiten. In der Serviceeinrichtung bleiben sie im Regelfall nur wenige Tage, bevor sie an die Frauenhäuser in Hamburg und Schleswig-Holstein weitervermittelt werden. In Hamburg gibt es nach früheren Angaben fünf mit 194 Plätzen, in Schleswig-Holstein 16 Frauenhäuser mit 319 Plätzen.
Die Belegung zwischen beiden Bundesländern wird ebenfalls von der Servicestelle koordiniert. Dieses verbessere die länderübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle der Frauen, erläuterte die Senatorin.
Sie verwies darauf, dass die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser eine „erhebliche Verbesserung im Zusammenleben und in den Arbeitsbedingungen in ihren Einrichtungen“ festgestellt hätten. Durch die Verlegung der Erstaufnahme in die „24/7“ könnten sie sich stärker auf die Beratung und Unterstützung ihrer eigenen Bewohnerinnen konzentrieren. „Insgesamt wurde die ,24/7' stark genutzt und der Zugang zum Hilfesystem verbessert“, teilte Leonhard mit.
Die Senatorin hatte die Anlaufstelle gemeinsam mit der damaligen schleswig-holsteinischen Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) auf den Weg gebracht. Alheit ist seit diesem Oktober Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg. © dpa/aerzteblatt.de

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