NewsÄrzteschaftSaubere Luft muss in Niedersachsen größeren Stellenwert bekommen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ärzteschaft

Saubere Luft muss in Niedersachsen größeren Stellenwert bekommen

Montag, 13. November 2017

Hannover – Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, hat größere Anstrengungen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes gefordert. Nach dem Rauchen sei die Luftverschmutzung durch Verkehr, Industrie und Heizanlagen der zweitgrößte Risikofaktor zur Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungen­erkran­kung, sagte die Lungenfachärztin.

Die Europäische Umweltagentur geht davon aus, dass jährlich mehr als 10.000 Menschen in Deutschland vorzeitig aufgrund zu hoher Stickoxidwerte sterben. „Auch in Hannover macht die Luftverschmutzung krank“, betonte Wenker. „Die hohen Emissionswerte sind einfach nicht mehr akzeptabel.“ Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat jetzt gegen mehrere Städte, darunter Hannover, eine Klage wegen der Überschreitung der Stickoxidgrenzwerte angekündigt.

Prioritäten richtig setzen

Wenker hofft, dass die neuen Regierungen auf Bundesebene und in Niedersachsen nun die richtigen Prioritäten setzen: für eine saubere Luft, eine gesunde Umwelt und einen effektiven Gesundheitsschutz der Bürger. „Es ist an der Zeit, dass wir eine gesundheits- und umweltorientierte Technik fördern, verbindlich einführen und endlich auch als Wirtschaftsfaktor betrachten, denn mit zukunftsweisender Technik kann die Industrie auch marktwirtschaftlich erfolgreich sein“, mahnte Wenker.

Stickoxide sind auch Streitpunkt in der Diskussion um Fahrverbote in Städten. Die Gase aus Stickstoff- und Sauerstoffatomen entstehen bei vielen Verbrennungs­vorgängen. In Städten sind laut Umweltbundesamt Dieselfahrzeuge die größte Quelle. Das Gas kann auf Dauer die Lungenfunktion stören und zu Herz-Kreislauf-Erkran­kungen führen. Zudem trägt es zur Bildung von Ozon und Feinstaub bei.

Feinstaub wiederum kann ein Auslöser für die COPD abgekürzte Lungenkrankheit sein. Unter ihr leiden in Deutschland geschätzte drei bis fünf Millionen Menschen. © dpa/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER