Ausland
EU-Kommission lobt hohes Niveau der Gesundheitsversorgung in Deutschland
Freitag, 24. November 2017
Brüssel – Die Europäische Kommission hat das deutsche Gesundheitssystem hervorgehoben. Bei der Vorstellung ihrer sogenannten länderspezifischen Gesundheitsprofile für die 28 EU-Mitgliedstaaten lobte die Kommission einen „großzügigen Leistungskatalog“, ein hohes Niveau der Gesundheitsleistungen und den generell guten Zugang für die Bürger.
Die Berichte wurden gemeinsam mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dem Europäischen Observatorium für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik entwickelt.„Das deutsche Gesundheitssystem bietet sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung eine hohe Zahl an Leistungen bei vergleichsweise niedrigen Kosten pro Fall“, analysiert die Kommission.
Sehr viele Krankenhausbetten
Probleme sieht sie in der starken Trennung zwischen den Sektoren sowie von Grundversorgung und fachärztlicher Versorgung. Der Länderbericht attestiert dem Gesundheitssystem in Deutschland zudem eine „komplexe Steuerungsstruktur“. Die Selbstverwaltung garantiere fundierte Entscheidungen auf der Grundlage fundierten Wissens. Allerdings erschwere die „starke Stellung von Selbstverwaltungsorganen bei der Gestaltung politischer Entscheidungen Reformen, die auf eine höhere Qualität und Effizienz abzielen“, so die EU-Kommission.
Die Autoren des Berichtes merken außerdem an, Deutschland habe im internationalen Vergleich sehr viele Krankenhausbetten und einen hohen Anteil unnötiger Klinikaufnahmen. Ein weiterer Kritikpunkt der Kommission: Das deutsche Gesundheitswesen sei zunehmend auf ausländische Ärzte und Krankenpfleger angewiesen.
Die Mitgliedstaaten haben laut der EU-Kommission nun die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer Länderberichte mit Experten der OECD oder des Europäischen Observatoriums zu erörtern. © hil/aerzteblatt.de

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