Ärzteschaft
Sachsen-Anhalt: Gut ein Drittel der ausländischen Ärzte beim Sprachtest durchgefallen
Mittwoch, 13. Dezember 2017
Magdeburg – Bei den Sprachtests für ausländische Ärzte sind in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt mehr Prüflinge durchgefallen als in den zwei Vorjahren. Nach Angaben der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat es bis Ende September bei 191 Prüfungen eine Durchfaller-Quote von 36 Prozent gegeben. Im Vorjahr seien bei 261 Prüfungen knapp 28 Prozent der Mediziner gescheitert. 2015, als die Tests eingeführt wurden, waren es 25 Prozent.
Der Tests finden an der Universität in Halle statt. Er umfasst ein Arzt-Patienten-Gespräch sowie die Fachkommunikation unter Ärzten. Aus einem kurzen Film sollen die Prüflinge einen Arzt verstehen und Entscheidungen zu Diagnose oder Therapie formulieren. Die Wartezeit auf einen Termin zur Fachsprachenprüfung beträgt laut der Kammer derzeit zwei bis drei Monate.
Am häufigsten scheiterten die ausländischen Ärzte an den Aufgaben zum Sprachverständnis, gefolgt vom Schreiben und Schriftverständnis. Das Sprechen fiel den Prüflingen am leichtesten. Einen eindeutigen Grund für den Anstieg konnte die Ärztekammer nicht nennen.
Möglicherweise hänge er mit der Struktur der Herkunftsländer zusammen: Prüflinge aus der EU, Europa und Amerika fielen seltener durch als Prüflinge aus dem asiatischen, arabischen und afrikanischen Raum. Die Prüfer hätten mit wachsenden Erfahrungen zu dem Test allerdings auch dessen Anforderungen angepasst.
Zum Ende des vergangenen Jahres gab es in Sachsen-Anhalt 1.161 ausländische Ärzte. Von ihnen praktizierten knapp 1.100, davon waren rund 950 in einem Krankenhaus oder einer Rehaklinik beschäftigt. 55 waren als niedergelassener Arzt tätig, 75 als Angestellter in einer Niederlassung oder einem Medizinischen Versorgungszentrum. © hil/dpa/aerzteblatt.de

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