Medizin
Ambulant erworbene Harnwegsinfektion: Neue klinische Leitlinie erschienen
Freitag, 15. Dezember 2017
Eschweiler – Bei Harnwegsinfektionen nehmen die Resistenzen gegen Antibiotika stetig zu. Ein rationaler Einsatz antimikrobieller Substanzen könnte die Resistenzentwicklung bremsen. Evidenz dazu beinhaltet die aktualisierte S3-Leitlinie zu unkomplizierten, bakteriellen, ambulant erworbenen Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen, die im Deutschen Ärzteblatt vorgestellt wird (Dtsch Arztebl Int 2017; 114(50): 866-73).
Welches Antibiotikum bei einer Zystitis, einem unkomplizierten Harnwegsinfektion , asymptomatischer Bakteriurie oder einer Pylonephritis am besten zum Einsatz kommt, wird in der Leitlinie zusammengefasst. Auch die Dosierung können ihr die Ärzte entnehmen. Leidet der Patient jedoch bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion nur an leichten bis mittelschweren Beschwerden, empfiehlt die Leitlinie eine symptomatische Therapie mit Ibuprofen alternativ zu Antibiotika.
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Erstmals hat das Autorenteam unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) die Prophylaxe rezidivierender Harnwegsinfektionen thematisiert. Sie raten zunächst zu nichtantibiotischen Maßnahmen. An erster Stelle steht eine ausführliche Beratung, um sicher zu stellen, dass Patienten risikoreiches Verhalten vermeiden.
Sie sollten beispielsweise ausreichend trinken, nicht unterkühlen und keine übertriebene Intimhygiene durchführen. Erst wenn diese Maßnahmen umgesetzt wurden, folgen weitere nichtantibiotische Therapien. Infrage kommen unter anderem eine Immunprophylaxe aus einem E.coli Lysat oder mittels inaktivierter Keime spezifizierter Enterobakterien. Mannose und Phytotherapeutika empfehlen die Autoren ebenfalls. © gie/aerzteblatt.de

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