Medizin
Forscher untersuchen Effekte von Weihrauch bei Multipler Sklerose
Donnerstag, 11. Januar 2018
Kiel – Weihrauchextrakte könnten den Verlauf einer schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) positiv beeinflussen. Das berichten Wissenschaftler um Klarissa Stürner, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, im Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry (2017; doi: 10.1136/jnnp-2017-317101).
Die frühe Phase-2-Studie mit 28 teilnehmenden Patienten konnte zeigen, dass ein 3-mal täglich über einen Zeitraum von 8 Monaten als Kapseln eingenommener Weihrauchextrakt die entzündliche Krankheitsaktivität der MS in der Magnetresonanztomographie (MRT) signifikant senkt. Die Forscher sprechen von „überraschenden Ergebnissen“.
Neue Option
Weihrauch könnte aufgrund der geringen Nebenwirkungen insbesondere für gering betroffene und erst kurz erkrankte MS-Patienten eine Behandlungsoption darstellen. Dafür seien jedoch weitere Studien erforderlich, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
„Die Studienergebnisse haben unsere Erwartungen insbesondere in der Zusammenschau der positiven Effekte der Weihraucheinnahme auf bildgebende, klinische und immunologische Messwerte übertroffen. Sie sind jedoch vor allem als Aufforderung für die Durchführung einer kontrollierten Phase-II oder -III Studie anzusehen“, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
Das nächste Ziel der Wissenschaftler ist daher, einen Sponsor zur Weiterführung dieses Therapieansatzes zu gewinnen. Von der eigenständigen Einnahme von frei verkäuflich erhältlichen Weihrauchpräparaten raten die Forscher ausdrücklich ab.
Die Studie erfolgte unter der Leitung von Stürner und Christoph Heesen vom Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und dem NeuroCure Clinical Research Center der Charité Berlin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat sie im Rahmen des Konsortiums New Drugs Against Neurological Diseases gefördert. © hil/aerzteblatt.de
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