Ärzteschaft
Diskussion um Neugestaltung der Wirtschaftlichkeitsprüfungen in Berlin
Mittwoch, 10. Januar 2018
Berlin – Eine Diskussion darum, wie die Wirtschaftlichkeitsprüfungen der ambulanten Ärzte in Berlin künftig ablaufen sollen, gibt es derzeit zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin und dem Verband der Ersatzkassen (vdek) Berlin/Brandenburg. Anlass ist, dass die KV einen in zweijährigen Gesprächen ausgehandelten Kompromiss jetzt doch abgesagt hat.
„Das ist eine nicht nachvollziehbare Kehrtwende, die das Vertrauen in den Verhandlungspartner belastet“, beschwerte sich heute der Leiter des vdek Berlin/Brandenburg, Michael Domrös. Er mahnte schnelle Ergebnisse an, weil die neue regionale Wirtschaftlichkeitsprüfung nach dem Willen des Gesetzgebers bereits Anfang 2017 hätte anlaufen sollen.
Vertreterversammlung äußerte Bedenken
Vertragsärzte müssen bei der Verordnung von Leistungen darauf achten, dass diese ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind und das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Wirtschaftlichkeitsprüfungen sollen feststellen, ob dies der Fall ist. Die Prüfmethode wird zwischen der jeweiligen KV und dem Landesverband der Krankenkassen und Ersatzkassen auf regionaler Ebene ausgestaltet.
„Die Vertreterversammlung (VV) der KV Berlin hat hinsichtlich einer neuen Prüfvereinbarung über die Wirtschaftlichkeitsprüfung auf ihrer Dezembersitzung Bedenken bei der Umsetzung geäußert“, teilte die KV Berlin dem Deutschen Ärzteblatt jetzt auf Nachfrage mit.
Angesichts dieser Kritik habe der Vorstand entschieden, die mit den Krankenkassen verhandelte Vereinbarung nicht zu unterschreiben, sondern gemeinsam mit den Verhandlungspartnern die von der VV vorgebrachten Argumente zu klären. Die KV hat dies dem vdek am 22. Dezember mitgeteilt.
„Der Vorstand der KV Berlin engagiert sich seit Amtsantritt für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der VV. Gerade deshalb nimmt der Vorstand die Argumente der ärztlichen Vertreter der Berliner Vertragsärzteschaft zur vorgeschlagenen neuen Prüfvereinbarung ernst und setzt sich für eine Klärung der Kritikpunkte ein“, hieß es aus der KV Berlin. © hil/aerzteblatt.de

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