Ärzteschaft
Mehr Arztpraxen in Schleswig-Holstein nutzen „SafeMail“
Donnerstag, 18. Januar 2018
Bad Segeberg – In Schleswig-Holstein kommunizieren immer mehr Arztpraxen über den sicheren kostenfreien Maildienst „SafeMail“ der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Wie die KV Schleswig-Holstein (KVSH) mitteilte, nutzen mittlerweile rund 600 Arztpraxen und 90 Kliniken „SafeMail“. Die Zahl der Anwender hat sich damit in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. 2017 wurden etwa 220.000 Mails über das System ausgetauscht. Dies ist ein Anstieg um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wie die KVSH auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes (DÄ) mitteilte, sind allerdings rund 2.500 Praxen bisher noch nicht an den Dienst angeschlossen. Es bestehe „noch Potenzial“, sagte ein Sprecher dem DÄ. Die KV kündigte an, das System weiter ausbauen zu wollen. „Geplant ist, neben weiteren Ärzten und Kliniken auch Apotheken, Anlaufpraxen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, Labore und Gesundheitsämter einzubinden“, betonte Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH.
Hinter „SafeMail“ verbirgt sich ein Dienst für Arztpraxen und Krankenhäuser, die darüber innerhalb eines geschlossenen Systems elektronisch Behandlungsdaten von Patienten und Dokumente austauschen können. Per „SafeMail“ werden zum Beispiel Arztbriefe, Befunde, Laborwerte, Röntgenbilder und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen schnell und sicher verschickt. Alle E-Mails sind laut KVSH durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Durch die digitale Kommunikation entfallen das Einscannen und Ausdrucken von Dokumenten sowie der kostenintensive Postversand. In viele Praxisverwaltungssysteme ist SafeMail außerdem direkt eingebunden.
Das von Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Landesdatenschutz zertifizierte System ist bislang besonders in den Regionen im Norden verbreitet, in denen Praxisnetze für eine enge Kooperation sorgen. Für den Zugang zum E-Mail-Dienst ist ein Anschluss an KV-SafeNet, das hochsichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen, oder an die Telematikinfrastruktur erforderlich. © may/EB/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

