Hochschulen
Uniklinik Dresden wirbt für Sächsisches Transplantationszentrum
Donnerstag, 18. Januar 2018
Dresden – Dem Abwärtstrend bei Organspenden will das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden mit einem Sächsischen Transplantationszentrum begegnen. Dieses sollte gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig betrieben werden. Darauf hat die Uniklinik angesichts der neuen Organspenderzahlen hingewiesen.
Auch in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Organspender 2017 weiter gefallen. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es 2017 in den drei Bundesländern lediglich 96 Spender, ein Jahr zuvor waren es noch 121 und vor 20 Jahren spendeten 167 Menschen Organe.
Neue Strukturen
„Diesem Abwärtstrend müssen wir zwingend begegnen. Ein sächsisches Transplantationszentrum bietet eine größere Hoffnung für Schwerkranke auf der Warteliste“, sagte Michael Albrecht, medizinischer Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums. Er baut darauf, dass es in einer derartigen Struktur deutlich leichter falle, ständig in der Öffentlichkeit für die Wichtigkeit von Organspenden zu werben. „Ein Zentrum könnte kontinuierlich Einfluss nehmen und Ärzte für die überaus wichtigen Gespräche mit den Angehörigen und die Entnahmeprozesse motivieren“, so Albrecht.
Auch finanziell wäre ein neues Zentrum laut Vorstand sinnvoll. „So lassen sich Synergien heben und die Finanzierung besser strukturieren“, betonte er. Die Entscheidung liege beim sächsischen Sozialministerium. „Seit 2013 stehen wir dazu mit dem Sozialministerium und dem Uniklinikum Leipzig in Diskussion, es ist höchste Zeit, die Transplantationsmedizin neu zu beleben“, so der medizinische Vorstand des Dresdner Uniklinikums weiter.
Die Uniklinik weist daraufhin, dass Patienten mit transplantierten Organen vom medizinischen Fortschritt profitierten. „Mit neuen immunsupprimierenden Medikamenten und der intensiven langjährigen Nachbetreuung können die Patienten Jahrzehnte von den Organen profitieren, hier ist die Zusammenarbeit mit den operativen Fachdisziplinen und den Immunologen unter dem Dach eines Zentrums entscheidend“, stimmen Christian Hugo, Internist und Nierenspezialist sowie Manfred Wirth, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Dresden, überein. © hil/aerzteblatt.de

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