Politik
Fast 185.000 Herzoperationen in Deutschland pro Jahr
Freitag, 19. Januar 2018
Berlin – Im vergangenen Jahr haben die rund 1.000 in Deutschland tätigen Herzchirurgen 184.789 Herzoperationen vorgenommen. 12,4 Prozent der Patienten mussten als Notfälle operiert werden. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG).
„Rund zwei Drittel aller herzchirurgischen Patienten sind Männer“, erläuterte der Präsident der Fachgesellschaft, Wolfgang Harringer. Aus der Gruppe der über 65-Jährigen kommt bundesweit der größte Teil der Herzpatienten. Im Jahr 2016 waren 37,1 Prozent der herzchirurgischen Patienten 70 bis 79 Jahre alt und 15,7 Prozent 80 Jahre und älter.
Viele Bypassoperation
Häufigster Eingriff war die Bypassoperation. Ihre Zahl ist seit 2015 leicht zurückgegangen: von 51.941 auf 50.114. Der Anteil der über 70-Jährigen hat laut Fachgesellschaft über die vergangenen Jahre kontinuierlich zugenommen. Im vergangenen Jahr waren rund 46,7 Prozent der Bypasspatienten 70 Jahre und älter, wobei der Männeranteil mit 77 Prozent deutlich höher war als der Frauenanteil. „Für die Bypassoperation gibt es prinzipiell kein Patientenhöchstalter“, betonte Harringer.
Nach der Koronar-Bypass-Chirurgie gehört insbesondere die Herzklappenchirurgie in Deutschland zu den häufigsten herzchirurgischen Eingriffen. 2016 erfolgten 33.451 Eingriffe an Herzklappen, davon 65,4 Prozent unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Zu den häufigsten, oft altersbedingt auftretenden Herzklappenerkrankungen, die herzchirurgische Operationen erforderten, gehörten die Aortenklappenstenose und die Mitralklappeninsuffizienz.
Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass die vorhandenen 78 herzchirurgischen Zentren in Deutschland ausreichten. „Die flächendeckend herzchirurgische Vollversorgung ist mit den 78 etablierten herzchirurgischen Fachabteilungen bundesweit gesichert“, sagte Harringer. © hil/aerzteblatt.de

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