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Ärzteschaft

Ärztekammer mahnt bessere Rahmenbedingungen für Ärzte in humanitären Einsätzen an

Dienstag, 23. Januar 2018

Hannover – Mehr Rechtssicherheit für Ärzte, die sich an humanitären Einsätzen beteiligen, fordert die Ärztekammer Niedersachsen. „Gerade erleben wir, dass fast 600.000 Menschen aus Myanmar vor Gewalt flüchten und ein Ausbruch der Pest in Madagaskar Tausende von Erkrankte und fast 100 Tote zur Folge hat“, sagt die Vizepräsidentin der Kammer, Marion Charlotte Renneberg, in einem neuen Podcast der Kammer.

Ohne den ehrenamtlichen und professionellen Einsatz von Hilfsorganisa­tionen und dort tätigen Ärzte seien humanitäre Krisen nicht zu bewältigen, betonte sie. Laut der Kammer sind im Augenblick rund 200 Ärzte aus Niedersachsen in verschie­denen Teilen der Welt bei Krisen und Katastrophen aktiv.

Rechtliche Grundlagen fehlen

Leider fehle für angestellte Ärzte jedoch noch immer eine rechtliche Grundlage, die ihnen ihren Arbeitsplatz während eines Hilfseinsatzes ebenso garantiere wie eine Frei­stellung vom Dienst für die Dauer eines Einsatzes. „Das muss sich ändern“, so Renneberg, „alle Steine, die Hilfswilligen im Wege liegen, sollten wir entschlossen beiseite schaffen“, fordert die Kammer-Vizepräsidentin. 

Die Bundesärztekammer (BÄK) hatte bereits vor zwei Jahren gefordert, dass Ärzte und andere Gesundheitsberufe bei humanitären Einsätzen leichter von ihren Arbeitgebern freigestellt werden sollten und sozialrechtlich abgesichert sein müssten.

„Ein staatlich organisiertes medizinisches Hilfswerk ist eine notwendige Ergänzung, um die gesundheitliche Versorgung in Krisengebieten gemeinsam mit Nichtregierungs­orga­nisationen schnell und unbürokratisch zu unterstützen“, sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery.

Auch der 118. Deutsche Ärztetag 2015 in Frankfurt am Main hatte die Bundesregierung aufgefordert, ein solches Hilfswerk einzurichten, um medi­zi­ni­sche Soforthilfe mit speziell ausgebildetem Gesundheitspersonal in Krisen­gebieten zu leisten. © hil/aerzteblatt.de

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