NewsPolitikHoher Langzeitkrankenstand bei Pflegekräften
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Hoher Langzeitkrankenstand bei Pflegekräften

Donnerstag, 15. Februar 2018

/bst2012, stockadobecom

Düsseldorf – Pflegekräfte sind nach einer Studie häufiger langzeiterkrankt als Arbeitnehmer in anderen Branchen. Der Krankenstand bei Menschen, die in der stationären und ambulanten Pflege tätig sind, lag überdurchschnittlich hoch bei 7,31 Prozent, wie die AOK Rheinland/Hamburg gestern in Düsseldorf mitteilte. Das gehe aus einer Auswertung der Daten von knapp 1,1 Millionen bei der AOK versicherten Beschäftigten hervor.

Langzeiterkrankungen an Muskeln und Skelett oder psychische Erkrankungen waren laut der Analyse für ein Drittel der Arbeitsunfähigkeitstage von Pflegekräften verantwortlich. Das zeige die hohen physischen und psychischen Belastungen auf, denen Pflegekräfte bei ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt seien.

Muskel- und Skeletterkrankungen an erster Stelle

Insgesamt gesehen waren die Versicherten laut AOK Rheinland/Hamburg 2017 aber seltener krank als im Vorjahr. Demnach sank der Krankenstand im Rheinland im Vergleich zum Jahr 2016 von 5,7 Prozent auf 5,57 Prozent. Dennoch war mehr als die Hälfte (53,3 Prozent) aller Beschäftigten im Jahr 2017 mindestens einmal krankge­schrieben. „Betriebliche Gesundheitsförderung spielt eine immer wichtigere Rolle, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und Erkrankungen vorzubeugen“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, Rolf Buchwitz.

Muskel- und Skeletterkrankungen wie Rückenschmerzen oder Schulterleiden stehen laut der Studie als Ursache für Fehltage nach wie vor an erster Stelle. Im Durchschnitt fiel jeder Beschäftigte im vergangenen Jahr an knapp sechs Kalendertagen wegen einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems aus. Auf Rang zwei der Fehltagestatistik folgen psychische Erkrankungen wie Depressionen. Nachdem die Zahlen in diesem Bereich 2016 stabil waren, gab es 2017 einen leichten Anstieg um 0,5 Prozent. Damit weist rein rechnerisch jeder Beschäftigte im Schnitt fast 3,5 Fehltage aufgrund einer psychischen Erkrankung auf.

Mit 3,3 Fehltagen ist die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Atemwegs­erkrankungen laut der AOK-Auswertung ähnlich hoch. Sie ging aber im Vergleich zu 2016 um mehr als drei Prozent zurück. Hier profitiere das Rheinland davon, dass der Westen Deutschlands 2017 größtenteils von der Grippewelle verschont geblieben sei. © kna/aerzteblatt.de

LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER