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Ärzteschaft

Menschen mit geistiger Behinderung müssen besser über Prävention informiert werden

Donnerstag, 15. Februar 2018

/dpa

Düsseldorf – Menschen mit geistiger Behinderung nehmen Krebsfrüherkennungs­programme deutlich seltener in Anspruch als der Durchschnitt der Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) und der Universität Witten/Herdecke. Vor diesem Hintergrund forderte die ÄkNo, Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige besser über Angebote zu Vorsorge­untersuchungen Primärprävention aufzuklären.

„Wir brauchen daher dringend Informationsmaterial in Leichter Sprache über Nutzen, Risiken und Grenzen von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen“, forderte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein. Um auch Menschen mit geistiger Behinderung und Migrationshintergrund gut informieren können, müssten die Informationen in unterschiedlichen Sprachen bereitgestellt werden. Zudem will die ÄKN ab Herbst 2018 Fortbildungsveranstaltungen zum Thema „Leichte Sprache in der Arzt-Patienten-Kommunikation“ anbieten.

Während die Teilnahme geistig behinderter Menschen an den Krebspräventions­programmen zu wünschen übrig lässt, sind die Teilnahmeraten der Studienteilnehmer am Gesundheits-Check-up und an den Routineimpfungen höher als die der Allgemeinbevölkerung. Dies gilt allerdings nicht für Menschen mit Migrations­hintergrund. Zudem nehmen Menschen in den Wohnstätten die Regelangebote häufiger in Anspruch als Probanden, die bei Angehörigen oder alleine wohnten.

Im Landesteil Nordrhein haben mehr als 34.000 Menschen eine geistige Behinderung oder Mehrfachbehinderung. Sie haben eine geringere Lebenserwartung als der Rest der Allgemeinbevölkerung, die sich nicht allein aus behinderungsspezifischen Faktoren erklären lässt. Als eine mögliche Ursache wird medizinische Unterversorgung diskutiert. © hil/sb/aerzteblatt.de

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