Ausland
WHO beklagt 35 Maserntote in Europa
Montag, 19. Februar 2018
Kopenhagen – In Europa sind nach einer Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr 35 Menschen an Masern gestorben. Mehr als 21.000 hätten sich mit dem Virus angesteckt, etwa viermal so viele wie im Jahr zuvor, teilte das WHO-Europabüro heute in Kopenhagen mit.
Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab sprach von einer „Tragödie“, die man einfach nicht akzeptieren könne. Die Masern seien zurück in Europa. Größere Ausbrüche mit 100 oder mehr Erkrankten habe es in 15 der 53 Länder in der Region gegeben.
Besonders betroffen waren Rumänien mit mehr als 5.500 gemeldeten Fällen, Italien (rund 5.000) und die Ukraine (rund 4.800). Für Deutschland wurden 927 Ansteckungen erfasst. Grund für die steigenden Zahlen sei vor allem die zurückgehende Impfquote, hieß es von der WHO. Teils sei auch kein Impfstoff verfügbar gewesen. © dpa/aerzteblatt.de

Manipulativ verwendete PEI-Quelle!
In der Datenbank sind die dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten Verdachtsfälle von Impfkomplikationen und Impfnebenwirkungen aufgeführt. Die Verdachtsfälle in der Datenbank des PEI beziehen sich auf in Deutschland für die Anwendung am Menschen zugelassene Impfstoffe.
Grundsätzlich handelt es sich bei den vorliegenden Daten um gemeldete Verdachtsfälle. Ein in der Datenbank aufgeführtes Ereignis ist ein gemeldeter Verdachtsfall einer unerwünschten Reaktion im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung. Dies bedeutet also nicht ohne Weiteres, dass ein ursächlicher Zusammenhang existiert."
Sie machen infektiologisch naiv und manipulativ aus Verdachtsfällen angeblich real existierende Kausalitäten und Todesfälle, weil Sie keine medizinisch-infektiologischen Fachkenntnisse haben.
Das ist Populismus und Fake-News in Reinkultur.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler

Impfkomplikationen
Bei den von Ihnen zitierten Zahlen ist der Hinweis wichtig, dass es sich um Verdachtsmeldungen an das PEI handelt. Wichtig ist die Bewertung der Fälle im Sinne eines von Ihnen erwähnten ursächlichen Zusammenhanges. Diesbezüglich empfehle ich die Lektüre der "Daten zur Pharmakovigilanz von Impfstoffen", zu finden z.B. für 2017 unter
https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/bulletin-arzneimittelsicherheit/einzelartikel/2019-daten-pharmakovigilanz-impfstoffe-2017.html. Hier werden Sie über die Ergebnisse der Recherchen zu den Verdachtsfällen informiert. Wenn Sie von "Impftoten" sprechen, ist dies eine unzulässige Formulierung bzw. Wertung und lässt Zweifel aufkommen, ob eine sachliche Diskussion möglich ist.

Quellenangaben
Dann bitte unter Auswertungen (Menüleiste oben) nachsehen, dort erhalten Sie umgehend die vom Bundesinstitut angegebenen Informationen. Die Differenz zwischen September und Oktober 2019 liegt übrigens bei 4 Toten im Oktober in Deutschland - diese Information hat man leider nur, wenn man jeden Monat die Statistik nachprüft.
Es wäre schön, wenn Sie ihre persönliche Meinung auch begründen was an meiner Aussage der fehlenden kausalen Zusammenhänge falsch ist aus Ihrer Sicht.
Ich weiß nicht, was sie mit Ihrer sehr persönlichen Verbalatacke und Verleumdung ( Verschwörungstheoretiker ...) bezwecken wollen - ich bezwecke die nach meinem Kenntnisstand offenbar sehr einseitig und unsachlich geführte Diskussion zu diesem Thema auf ein anderes Niveau einer sachlichen und auch andere Perspektiven zulassenden Diskussion zu bringen, da es aus meiner Sicht unverantwortlich ist in dieser Frage eine Zwangsmaßnahme zu beschließen, solange noch so viele ungeklärte - oder gar gegensätzliche Argumente und Fragen im Raum stehen.

@ Cai Ros
Und ohne jegliche Quellenangabe zu schreiben, "warum im gleichen Atemzug nicht auch auf die offiziell gemeldeten 412 Impftoten (2000-2019 - im Durschnitt = 20/Jahr) allein in Deutschland!! hingewiesen wird", ist m. E. indiskutabel.
Ich weiß nicht, was sie damit im Deutschen Ärzteblatt bezwecken wollen. Klären Sie uns doch erstmal darüber auf, bevor Sie hier unqualifizierten Unsinn verzapfen!
Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Auch Befürworter sollten bei den Fakten bleiben
Wenn Masern die kausale Ursache für den Tod wären, dann müsste jeder Mensch, der Masern hat, daran sterben. Selbst die WHO geht aber davon aus, dass höchstens von 1000 nur einer daran stirbt - bis 2015 ist man von ca. 10.000 zu eins ausgegangen. Der eintretende Tod liegt also offenbar an weiteren Faktoren.
Wenn die WHO 35 Maserntote in Europa beklagt ( fraglicherweise - siehe oben) dann frage ich mich warum im gleichen Atemzug nicht auch auf die offiziell gemeldeten 412 Impftoten (2000-2019 - im Durschnitt = 20/Jahr) allein in Deutschland!! hingewiesen wird. Dort wird natürlich auf die Frage des "Kausalzusammenhangs" hingewiesen - die aber irrtümlicherweise bei dem Tod durch Masern nicht hinterfragt wird. Das nur Fehlinformationen für die Skepsis der Impfgegner verantwortlich sein sollen erstaunt mich sehr - wenn das Bundesinstitut PEI auf seiner Internetseite allein für Deutschland für den Zeitraum von 2000 bis Okt. 2019 weit über 46.000 Impfkomplikationen mit weniger als 50% er Wiederherstellung veröffentlicht. ( Hier nachzulesen www.pei.de/db-uaw) Auf diese Risiken hinzuweisen ist übrigens lt. § 630eBGB Pflicht jeden Arztes - wer das unterlässt, macht sich strafbar.
Das sich z.T. bis zu 80% der präklinischen Forschungsergebnisse im medizinischen Bereich nicht replizieren lassen ( https://www.deutschlandfunk.de/wissenschaftsmuell-wenn-forschung-nicht-haelt-was-sie.740.de.html?dram:article_id=330956) sollte jeder mit anführen, wenn er sich auf "die Wissenschaft" beruft um Menschen dazu zu zwingen, etwas zu tun, was ihrem, aus eigener Denkkraft gebildetem Urteil widerspricht. Nicht immer ist die Mehrheit auch gleich die Wahrheit.
@Julius Senegal: Schade dass Sie so abwertend über Hr. Tolzins Molkereiausbildung sprechen - immerhin hat der offizielle "Entdecker der Impfungen" das an den Kuhpocken entdeckt...;) Hr. Tolzin hat auch persönlich die von Ihnen zitierten Vorurteile widerlegt. Wie soll ich Ihren Urteilen beim Impfthema glauben, wenn Sie selbst solche Fehlurteile fällen und Falschinformationen verbreiten?
Ich wünsche mir von ALLEN Beteiligten in diesem Thema weiterhin einen offenen Geist der erst ALLE Fakten überprüft - da es in diesem Thema neben sehr viel Geld - auch um die Gesundheit und das (gesunde) Leben von sehr vielen Menschen geht.

Warum werden Impfgegnerschrottseiten nicht geblockt?
So verweist MariaGabriela auf die angeblich sinkenden Masernfälle vor Impfungen, verlinkt aber Maserntodesfälle vom Fälscher Buchwald.
Tolzin ist nur ein Milchwirt, "denkt" Homosexualität sei eine Krankheit und ist ein verkappter AIDS-Leugner. Übel, übel...

Einspruch zum Kommentar "Journalistische Sorgfalt und die Mythen der Impfgegner
Offenbar lässt er es an journalistischer Sorgfalt mangeln.
Die Einführung der Impfung kann wohl kaum zu Rate gezogen werden aus folgendem Grund: Zu Beginn der Einführung der Masernimpfung waren die Durchimpfraten noch äußerst gering, zumindest in der BRD.
Durchimpfungsraten in der BRD (annähernde Werte):
1.)Durchimpfung BRD; Vom Hersteller
angegebene Verkaufszahlen + jährliche
Geburtenzahl*300:
1973 23%
1976 39%
1980 56%
1982 65%
2.)Durchimpfung BRD bei zweijährigen
Kindern*301:
1996-2003 Ca. 30%
3.)Maserndurchimpfung zum Ende des
zweiten Lebensjahres*302:
2001-2002 Eine Masernimpfung: Knapp über
80%, Zwei Masernimpfungen: Knapp
über 40%
Diese geringen Impfraten zu Beginn der Einführung lassen keinesfalls auf die Impfungen als Ursache des Rückgangs der Masernfälle schliessen!
Demzufolge ist sogar die Seite Impfkritik.de mit dem Datum für den Beginn der Masernimpfung extrem entgegenkommend!
Diesem Datenmaterial zu Folge kann man nicht davon sprechen dass die Masernimpfungen einen entscheidenden Beitrag zum Rückgang der Masernfälle beigetragen hätte.
Quellen:
300 Siehe Stickl, H. 1983, S. 610. Gezählt wurden hierbei der Masern-Impfstoff, sowie die Kombinationen des
Masern-Mumps- und des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff.
301 Siehe Stock, I. 2009, S. 125, nach: Kalies, H. Grote, V. Schmitt, H.J. v. Kries, R. Immunisation status of children
in Germany; temporal trends and regional differences. Eur J Pediatr 2006; 165:30-6. Hier wurden die Daten
anhand von Telefoninterviews mit 2.701 Kindern der Geburtsjahrgänge 1996-2003 erhoben.
302 Siehe Poethko-Müller, C. Mankertz, A. 2013, S. 1246; DOI
10.1007/s00103-013-1790-6. Hier wurden die Zahlen auf Basis vorgelegter Impfausweise nach Geburtsjahrgang
aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) verwendet.

Journalistischen Sorgfalt und die Mythen der Impfgegner
Da es bei der Diskussion um die Masern hauptsächlich um die Impfung von Kindern geht, hier ein paar Vergleichsinformationen zur Gefährlichkeit der Masern. Als Referenz für eine Krankheit, die einen hohen Todeszoll bei Kindern forderte, kann man die Pocken nehmen. In den Zeiten vor der Impfung starben etwa 10% der Kleinkinder an Pocken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pocken
„In Europa galten Pocken teilweise als Kinderkrankheit und die Erkrankung, an der bis zum Ende des 18. Jahrhunderts noch bis zu 10 % aller Kleinkinder starben, wurde auch „Kindsblattern“ genannt.“
Bei den Masern ist die Sterblichkeit sehr stark abhängig von den äußeren Bedingungen. Bei guten Bedingungen beträgt die Sterblichkeit etwa eins zu tausend. Dies entspricht auch in etwa dem aktuellen Ausbruch mit 35 Toten bei etwa 21000 Fällen. Ganz anders ist es in vorindustriellen Gesellschaften, unter ungünstigen Bedingungen liegt die Sterblichkeit bei 3-6%:
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs286/en/
„In populations with high levels of malnutrition, particularly vitamin A deficiency, and a lack of adequate health care, about 3–6%, of measles cases result in death, and in displaced groups, up to 30% of cases result in death.“
Dies erklärt auch den Abfall der Masernsterblichkeit in den Industrieländern in den Jahrzehnten vor der Einführung der Masernimpfung. Ohne Impfung hätte sich die Sterblichkeit bei 0,1% der Infizierten stabilisiert. Bei dem vorherigen Forumsbeitrag wird auf den starken Rückgang der Sterblichkeit bereits vor der Impfung hingewiesen. Dies ist formell zwar richtig, aber im aktuellen Kontext hochgradig manipulativ. Erst einmal möchte ich hier kurz ein paar zeitliche Fakten zur Chronologie der Masernimpfung aufzeigen (der Artikel ist eine Chronologie des Impfwesens in Deutschland):
http://edoc.rki.de/oa/articles/rezdaJCRKKbw/PDF/200xo3Lu4m8iA.pdf
BRD:
1966 Zulassung Totimpfstoff (bis ca. 1968 im Einsatz)
1967 Zulassung Lebendimpfstoff
1974 Allgemeine Empfehlung
DDR:
1966 Freiwillige Impfung; begrenztes Impfprogramm; Pflichtimpfung für Kinder in Kindereinrichtungen (mit UdSSR- Impfstoff )
1967 Freiwillige Impfung; erweitertes Impfprogramm (mit DDR-Impfstoff )
1970 Pflichtimpfung; Beginn der Massenimpfaktion aller Vorschul- und Schulkinder, danach Impfung im Rahmen des Impfkalenders
Warum in der zitierten Grafik zur Masernsterblichkeit in Deutschland der Beginn der Impfung auf 1976 festgelegt wird, das können wohl nur die Macher der Seite www.impfkritik.de sagen. Mit einer Einführung der Impfung um 1970 macht die Grafik jedenfalls deutlich mehr Sinn.
Bei den beiden anderen Grafiken gibt es andere Details zu bemängeln: Erstens ist die Ordinatenachse linear, das bedeutet, man kann den etwa 30-fachen Abfall der Sterblichkeit durch die verbesserten Lebensbedingungen gut darstellen, der weitere Abfall der Sterblichkeit durch die Impfung geht aber im Grundrauschen unter, wenn man beide Effekte auf die Sterblichkeit (Lebensbedingungen und Impfung) in einer Grafik hätte darstellen wollen, dann wäre eine logarithmische Skala wesentlich besser gewesen. Zweitens handelt es sich bei den Grafiken zu England/Wales bzw. den USA um Sekundärdaten, hier wären die absoluten Todeszahlen wie in der Grafik zu Deutschland besser nachvollziehbar. Durch die unterschiedliche Normierung sind die Grafiken aus den USA und England/Wales zudem sehr unterschiedlich was die jährlichen Schwankungen der Todesfälle betrifft.
Fazit: Die im vorherigen Beitrag zitierten Grafiken zur Masernsterblichkeit sind entweder falsch (Deutschland, Beginn der Impfung) oder durch die unpassende Skalierung bzw. nicht nachvollziehbare Normierung für die Bewertung des Einflusses der Impfung nicht geeignet (England/Wales und USA). In einem entwickelten Gesundheitssystem sind die Masern zwar nicht mehr der große Killer (vor 100 Jahren waren sie in der gleichen Liga wie die Pocken), aber mit einer Sterblichkeit von 1 zu 1000 bleiben sie eine ernstzunehmende Seuche. Eine weitere Reduktion der Sterblichkeit ist ohne Impfung nicht machbar. Die zitierten Grafiken suggerieren eine falsche Sicherheit und verfälschen die Risikobewertung. Deshalb würde ich mir bei all den impfkritischen Seiten im Netz auch mehr journalistische und wissenschaftliche Sorgfalt wünschen.

Wenige Tote in ganz Europa
VOR Einführung der Impfungen gingen die Masernfälle in Europa und den USA schon stark zurück - das muss beachtet werden.
http://www.impfkritik.de/upload/bilder/Seuchenrueckgang/masern43.JPG
http://www.impfkritik.de/upload/bilder/Seuchenrueckgang/masern48.JPG
http://www.impfungen-und-masern.de/statistik/masern-usa-todesfaelle.gif

35 Maserntote in Europa

zu ungenau und zu wenig Fälle
Es mag jetzt seltsam klingen, wenn ich sage, die Zahlen seien zu ungenau und zu klein.
Europa hatte im Jahr 2015 750 Millionen Einwohner.
35 von 750.000.000, das sind 0,0000047 Prozent der Bevölkerung (wenn ich keinen Rechenfehler gemacht habe).
21000 erkrankte Menschen sind 0,28 Promille.
Eine Tragödie.
Es ist wahrhaftig eine Tragödie, wenn man sich vor Augenn hält, daß 800 Millionen Menschen auf der Welt (etwa jeder neunte, oder 11 Prozent der Weltbevölkerung) Hunger leiden, etwa 3 Millionen Kinder sterben jedes Jahr weltweit an Hunger, das sind knapp 100.000 mal mehr als die 35 (trotzdem bedauerlichen) Maserntote.

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