Politik
Grüttner auf Rundreise zur medizinischen Versorgung auf dem Land
Donnerstag, 22. Februar 2018
Lich – Wie kann die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen ohne Ärzte gewährleistet werden? Fragen wie dieser geht Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) auf einer dreitägigen Rundreise durch das Land nach. Wie das Ministerium in Wiesbaden mitteilte, informierte sich Grüttner heute in Mittelhessen über dortige Projekte. Bereits Ende Januar war Grüttner im Norden unterwegs, Anfang März soll Südhessen folgen.
In Lich (Landkreis Gießen) etwa bieten Gemeindeschwestern zweimal wöchentlich Sprechstunden für Senioren an. In einem Heft dokumentieren sie die Gesundheitschecks und helfen beispielsweise bei der Wundversorgung. Diese Arbeit sei „ein Baustein einer zukunftsfesten medizinischen Versorgung“, erklärte Grüttner. Ab 2018 wolle die Landesregierung derartige Modelle finanziell fördern.
Außerdem wolle man ein Zentrum zur Anwerbung internationaler Pflege- und Gesundheitsfachkräfte gründen und Medizinstudierende noch während der Ausbildung für eine Niederlassung als Landarzt begeistern.
Grüttner geht in Hessen damit das an, was Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits 2010 versprochen, aber bisher nicht eingehalten hat. Sie hatte damals nach monatelangen Koalitionsstreitigkeiten zwischen Union und FDP um eine Gesundheitsreform angekündigt, den Problemen intensiver auf den Grund gehen zu wollen.
Sie wolle sich „in diesem Jahr gern verschiedene Facetten des Gesundheitswesens anschauen, wie ich das vor zwei Jahren bei meiner ‚Bildungsreise‘ gemacht habe“, kündigte Merkel im Juli 2010 an. Die Kanzlerin erhoffte sich damals von einer Erkundung des Gesundheitswesens vor Ort mehr Einblick in Nöte und Probleme von Ärzten, Pflegepersonal und Patienten. © dpa/aerzteblatt.de

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