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Fachgesellschaften fordern wissenschaftliche Medizin als Basis der Gesundheitspolitik

Montag, 5. März 2018

/nazarovsergey, stockadobecom

Berlin – Maßstäbe und Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin zur Grundlage der Gesundheitspolitik zu machen, fordert die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) von der künftigen Bundesregierung. 

Die Fachgesellschaften begrüßen zunächst, dass die Politik das Patientenwohl laut dem Koalitionsvertrag zum entscheidenden Maßstab aller gesundheitspolitischen Entscheidungen machen wolle. Allerdings fehle eine Aussage dazu, auf welcher Basis konkrete gesundheitspolitische Entscheidungen künftig getroffen werden sollen. „Patientenwohl kann nur dann erreicht werden, wenn sich künftige gesundheits­politische Entscheidungen an wissenschaftlichen Fakten orientieren“, stellt die AWMF klar. Dafür sei eine enge Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Medizin, wie sie in der AWMF versammelt sei, unverzichtbar.

„Wir müssen mehr und früher als bislang in gesundheitspolitische Entscheidungen einbezogen werden“, forderte daher der AWMF-Präsident Rolf Kreienberg. Er betonte, die alternde Gesellschaft, die Zunahme chronischer Erkrankungen, Antibiotika­resistenzen, die Digitalisierung, aber auch der Nachwuchsmangel in vielen Teilen der Medizin bedeuteten eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Diese seien nur zu bewältigen, wenn die künftige Bundesregierung bei gesundheits­politischen Entscheidungen die Ebenen und Akteure einbinde, die die höchste Kompetenz und Expertise zu einem Thema mitbrächten.

Die AWMF begrüßt das Anliegen der Koalitionsparteien, die Gesundheitsforschung auszubauen. Doch auch hier komme es auf die richtige Ausgestaltung an. „Dazu gehört, dass wissenschaftliches Arbeiten innerhalb der Medizin in Ausbildung und Beruf einen höheren Stellenwert bekommen, wissenschaftliche Studien und Netzwerke gefördert, die individuellen Bedürfnisse der Patienten und das Erfahrungswissen der Experten regelmäßig abgefragt werden und in Aktivitäten einfließen“, hieß es aus der AWMF.  „Dafür ist die AWMF in Deutschland das Expertengremium, das sich im Interesse des Patientenwohls gerne in die künftige Regierungsarbeit einbringt“, betonte Kreienberg. © hil/aerzteblatt.de

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