Hochschulen
Ulm wird weiterer Sitz des Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen
Freitag, 9. März 2018
Ulm – Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) erhält einen weiteren Sitz: Es wird sich in Ulm insbesondere mit selteneren Nervenerkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) befassen. Das DZNE wächst damit auf bundesweit zehn Standorte.
„Mit der Integration des Standortes Ulm in das DZNE geben wir der Forschung zu diesen Erkrankungen eine langfristige Förderperspektive“, betonte die geschäftsführende Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka (CDU). Man vereine international führende Kooperationspartner in einer dauerhaften, exzellenten Partnerschaft. Dadurch stärke man die Forschung zur Diagnose und Therapie von ALS und Frontotemporaler Demenz und verbessern die Versorgung der Patienten.
„Die Kooperationspartner in Ulm sind weltweit führend in der Erforschung und klinischen Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie ALS, Frontotemporaler Demenz oder Huntington. Durch die Zusammenarbeit mit dem DZNE entsteht eine einmalige Kombination von Ideen und Expertise, von der wegweisende Impulse für Forschung und Behandlung ausgehen werden“, sagte Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne).
Der neue DZNE wird mit der Universität Ulm, dem Universitätsklinikum Ulm sowie den Universitäts- und Rehabilitationskliniken (RKU) kooperieren. In den nächsten Jahren soll der Ulmer Mitarbeiterstab des DZNE auf bis zu 50 Personen anwachsen. Sprecher des neuen Standorts wird der Ulmer Neurologe Albert Ludolph.
Die Beschäftigten des DZNE werden zunächst bestehende Räumlichkeiten der Universität Ulm nutzen. Langfristig soll ein eigenes Forschungsgebäude entstehen. Nach einer Übergangsphase werden das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Baden-Württemberg den DZNE-Standort Ulm ab 2021 gemeinsam mit jährlich bis zu drei Millionen Euro fördern.
Das 2009 gegründete DZNE hat bundesweit rund 1.100 Beschäftigte an seinen bisherigen Standorten Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen und Witten. Es verfolgt eine interdisziplinäre Forschungsstrategie, um wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in die medizinische Anwendung zu überführen und neue Ansätze zur Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung degenerativer Erkrankungen des Nervensystems zu entwickeln. Das DZNE gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft. © hil/aerzteblatt.de

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