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Vermischtes

Rückenschmerzen werden ein immer größeres Problem

Donnerstag, 15. März 2018

/Richard Villalon, stockadobecom

Berlin/Hamburg – Prävention, Gesundheitskurse und Selektivverträge haben das Problem „Rückenschmerz“ in Deutschland nicht eindämmen können. Im Gegenteil: Seit 2007 stieg die Zahl der stationären Behandlungen um 80 Prozent und erreichte 2016 einen Höchststand. Fast die Hälfte der Betroffenen ließ sich als Notfall aufnehmen, berichtete heute die Krankenkasse DAK-Gesundheit in ihrem Gesundheitsreport „Rätsel Rücken“.

Danach sind Rückenschmerzen die zweithäufigste Einzeldiagnose für Krankschrei­bungen, nach Infektionen der Atemwege. Hochgerech­net auf die erwerbstätige Bevölkerung gab es dadurch im vergangenen Jahr rund 35 Millionen Ausfalltage im Job. Jeder siebte Arbeitnehmer (14,4 Prozent) leidet bereits drei Monate oder länger unter Rückenschmerzen.

Viele Faktoren

Die Krankenkasse wertete für ihren Report Daten von 2,5 Millionen erwerbstätigen Versicherten aus, befragte 5.200 Frauen und Männer zum Thema und verglich die Ergebnisse mit den Vorjahren. Nach der Umfrage hatten 75 Prozent aller Berufstätigen im vergangenen Jahr mindestens einmal Rückenschmerzen. Jeder Vierte hat aktuell Beschwerden. „Das gesundheitspolitische Ziel, das Problem Rücken in den Griff zu bekommen, wurde nach den Ergebnissen unserer Studie nicht erreicht“, sagt der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm. 

An Rückenschmerzen zu leiden oder sich damit krankzumelden, hängt laut DAK von verschiedenen Faktoren ab. Häufiges Arbeiten in unbequemer Körperhaltung, Termin- und Leistungsdruck sowie eine schlechte Work-Life-Balance gehörten dazu. Krankmeldungen seien außerdem abhängig vom Alter, vom Chronifizierungsgrad und davon, ob der Job mit Freude ausgeübt werde – oder eben nicht.

Die große Mehrheit der Betroffenen versucht laut Report, zunächst allein mit den Schmerzen zurechtzukommen. 30 Prozent waren laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr wegen ihrer Beschwerden beim Arzt. Von ihnen suchten rund 77 Prozent bei einem einzigen Mediziner Hilfe. 18 Prozent konsultierten zwei, vier Prozent drei Ärzte wegen ihrer Beschwerden.

Gefragt nach der konkreten Rückenschmerz-Behandlung gaben 60 Prozent der Betroffenen an, eine Physiotherapie erhalten zu haben. 42 Prozent erhielten Schmerzmittel, fast jeder Dritte bekam eine Spritze (31 Prozent). Bei etwa jedem Vierten (28 Prozent) wurde ein CT oder ein MRT des Rückens gemacht. Mit jedem Fünften wurde über den Umgang mit Schmerzen gesprochen.

Kaum Verbesserungen

„Trotz eines verstärkten Engagements im betrieblichen Gesundheitsmanagement gibt es keine signifikante Verbesserung“, betonte Storm. „Gemeinsam mit Unternehmen müssen wir das individuelle Arbeitsumfeld noch rückenfreundlicher gestalten – und möglichst mehr Bewegung im Job erreichen.“

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wies heute darauf hin, dass Rückenschmerzen zu einem überwiegenden Teil in direkter Verbindung mit psychischen Faktoren stünden. „Deshalb möchten wir als Fachgesellschaft für eine verbesserte multiprofessionelle Zusammen­arbeit und einen vernetzten fachärztlichen Austausch sensibilisieren“, sagte der Präsident der Fachgesellschaft, Arno Deister.  © hil/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #737261
NicoleW
am Donnerstag, 15. März 2018, 23:20

Richtig liegen ist wichtig bei Rückenschmerzen, damit sich der Rücken regenerieren kann.

Vor allem, wenn es chronisch wird.
Ich habe meine Rückenprobleme mit einem Mix aus Übungen/ Bewegung und der richtigen Matratze in den Griff bekommen - besser gesagt mit einem Luft-Schlafsystem (hatte ich von der Website des Deutschen Skoliose Netzwerkes erfahren), das konnte sozusagen im Schlaf meinen Rücken wieder herstellen, ganz ohne Ärzte, teure Physios oder gar Medikamente. Also mein Tipp: tags aktiv bewegen, nachts regenerieren mit gutem Bett. Investition in die Gesundheit lohnt sich an dieser Stelle.
Gute Besserung allerseits, LG
LNS
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