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Politik

Telemedizinisches Pilotprojekt soll bei Notfällen auf den Halligen helfen

Freitag, 16. März 2018

Hallig Hooge (Schleswig-Holstein) /dpa

Kiel – In Schleswig-Holstein soll das Telemedizin-Projekt HALLIGeMED die akut­medizinische Versorgung von Bewohnern und Besuchern der Halligen verbessern. Die Ministerien für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie sowie Inneres, ländliche Räume und Integration haben beschlossen, das Pilotprojekt in den nächsten drei Jahren mit 750.000 Euro zu fördern. Das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) leitet und koordiniert HALLIGeMED.

„Die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung bietet die große Chance, eine Brücke zwischen ambulantem und stationärem Sektor als auch zwischen dem ländlichen Raum und Fachärzten im Universitätsklinikum zu schlagen“, sagte Landesgesundheits­minister Heiner Garg (FDP). Durch die unterstützende medizinische Versorgung von Halligbewohnern soll dieses große Potenzial genutzt und exemplarisch erprobt werden.

Zurzeit wird das auf dem Festland etablierte akutmedizinische Versorgungssystem aus Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug auf den Halligen nicht vorgehalten. Die notfallmedizinische Kompetenz liegt allein in den Händen eines rettungsdienstlich ausgebildeten Krankenpflegers.

Erscheint eine ärztliche Behandlung indiziert, so muss der Patient aufwendig mittels Rettungshubschrauber oder Seenotrettungskreuzer auf das Festland transportiert werden. Dabei ist den Ministerien zufolge die Entwicklung zu beobachten, dass mittels Rettungshubschrauber von den Halligen ausgeflogene Patienten häufig innerhalb von 48 Stunden an den Wohnort zurückkehren, da eine längerfristige stationäre Behand­lung der Patienten nicht erforderlich war.

„Durch Schulungen des vor Ort eingesetzten medizinischen Personals und Unter­stützung durch ein telemedizinisches System können Fehleinschätzungen, aber auch Verzögerungen im Behandlungsablauf minimiert und so die Sicherheit der Patienten erhöht werden", erläuterte Jan-Thorsten Gräsner, Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin des UKSH. Dabei biete das UKSH die Expertise einer Klinik der Maximalversorgung und stelle via Telemedizin die fachärztliche Beratung rund um die Uhr an 365 Tagen sicher. © hil/sb/aerzteblatt.de

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