Vermischtes
Schichtarbeit kann verträglicher organisiert werden
Montag, 19. März 2018
Düsseldorf – Schichtarbeit ist für die Gesundheit riskant, die Belastung lässt sich durch eine bessere Organisation aber verringern. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute veröffentlichte Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Aus Sicht der Autorinnen Yvonne Lott von der Hans-Böckler-Stiftung und Anna Arlinghaus vom Beratungsunternehmen Ximes ist ein kompletter Verzicht auf Schichtarbeit, etwa Nachtdienst im Krankenhaus, nicht möglich. Sie empfehlen aber zur Entlastung der Mitarbeiter mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
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So solle beim Ausarbeiten von Schichtsystemen berücksichtigt werden, dass „vorwärts rotierende Systeme, also Nachtschicht – Frühschicht – Spätschicht“ für die meisten Menschen besser verträglich sein. Außerdem sollten Nachtschichtphasen kurz gehalten und stets genügend Pausen vorgesehen werden. Wichtig ist demnach zudem, dass Beschäftigte lange genug im Voraus planen können und nicht durch plötzliche Änderungen aus ihrem Rhythmus gerissen werden.
Grundsätzlich sollten Nachtschichten „möglichst vermieden werden“. Außerdem sollten besondere Belastungen möglichst nicht durch Geld, sondern durch Freizeit zur Erholung kompensiert werden, heißt es in der Analyse. Auch in Schichtsystemen könne zudem „ein gewisses Maß an Zeitsouveränität“, etwa durch Gleitzeiten oder kürzeren Arbeitszeiten verankert werden.
Der Hans-Böckler-Stiftung zufolge müssen sich 13 Prozent aller Arbeitnehmer mit wechselnden Schichten arrangieren. Laut einer Befragung der IG Metall sind bei Schichtarbeitern nur 35 Prozent mit ihren Arbeitszeiten zufrieden; bei den übrigen Beschäftigten sind es 54 Prozent. © afp/aerzteblatt.de

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