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Politik

Brustkrebsexpertin Kiechle neue Wissenschafts­ministerin in Bayern

Mittwoch, 21. März 2018

Marion Kiechle (CSU) legt in einer Sondersitzung des bayerischen Landtags ihren Amtseid ab. /dpa

München – Bei der Kabinettsumbildung in Bayern hat der neue Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für eine handfeste Überraschung gesorgt. Das Kultus- und Wissenschaftsministerium wird geteilt und neue Wissenschaftsministerin ist die Münchner Medizinprofessorin Marion Kiechle.

Kiechle ist das einzige Kabinettsmitglied ohne CSU-Parteibuch. Sie will aber dem Vernehmen nach bald in die Partei eintreten. Die gebürtige Badenerin kann mit Fachkompetenz aufwarten. Sie ist die erste Frau, die in Deutschland einen Gynäkologielehrstuhl innehat – an der Technischen Universität München.

Vorsitzende der Bioehtik-Kommission

Die Frau von Sportkommentator Marcel Reif wurde im Jahr 2000 auf den Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe berufen und zur Direktorin der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar ernannt. Sie gehört zu den führenden Brustkrebsspezialisten in Deutschland. Unter anderem untersucht sie auch den Zusammenhang zwischen gesundem Lebensstil und erblichen Krebserkrankungen.

Nach Stationen in Freiburg und Kiel wechselte sie damals nach Bayern und ist seit 2001 auch Vorsitzende der Bioehtik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung. Rund ein Jahr später wurde sie stellvertretende Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung. Seit 2010 ist sie ordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Unter anderem wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Huml bleibt im Kabinett

Melanie Huml (CSU) bleibt im neuen Kabinett Gesundheitsministerin. Sie musste sich im Vorfeld keine Sorgen machen, nicht mehr am Kabinettstisch mit Söder zu sitzen. Erst im Dezember wurde sie zur CSU-Vize gewählt und mischt damit auch in den parteiinternen Gremien ganz oben mit. Darüber hinaus kann Huml auf einen guten Draht zu Söder verweisen, als Staatssekretärin arbeitete sie im Umweltministerium mit ihm zusammen. Söder betont seither immer wieder gerne, dass die Ärztin Huml ihn sogar impfen darf.

Söder bezeichnete die neue Besetzung der Staatsregierung heute als Signal für Erneuerung und Aufbruch. „Das gesamte Kabinett wird jünger, und es wird weiblicher“, sagte er heute im Landtag, wo das Kabinett im Anschluss vereidigt wurde. Tatsächlich gibt es aber nur eine Staatssekretärin mehr als bisher. Die Opposition sprach deshalb von einer vertanen Chance. Und ohnehin habe das Kabinett nur eine Halbwertszeit von 206 Tagen: Am 14. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt – und aktuellen Umfragen zufolge muss die CSU dann um die absolute Mehrheit bangen. © dpa/afp/aerzteblatt.de

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