Politik
GKV-Spitzenverband rechnet mit stabilen Krankenkassenbeiträgen
Mittwoch, 28. März 2018
Frankfurt am Main – Der GKV-Spitzenverband rechnet trotz der im Koalitionsvertrag vereinbarten Mehrausgaben in diesem Jahr mit einem stabilen Beitragssatz. Wenn die Konjunktur weiter so gut laufe, sei davon auszugehen, „dass die Beiträge dieses Jahr im Durchschnitt stabil bleiben“, sagte Vorstandschefin Doris Pfeiffer der Frankfurter Rundschau. Zugleich zeigte sich Pfeiffer „optimistisch, dass dies auch 2019 so bleiben kann“.
Derzeit beträgt der Beitragssatz im Schnitt 15,6 Prozent, davon zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils 7,3. Den Rest müssen die Arbeitnehmer über den Zusatzbeitragssatz ihrer Krankenkasse aufbringen. Weil Union und SPD vereinbart haben, dass ab 2019 der Zusatzbeitrag zur Hälfte auch von den Arbeitgebern bezahlt werden soll, kann es Pfeiffer zufolge für viele gesetzlich Versicherte zu einer Entlastung kommen.
Pfeiffer forderte die Große Koalition zudem auf, die hohen Datenschutzanforderungen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu ändern. Bisher dürften die Versicherten ihre auf der Karte gespeicherten Daten und die geplante Patientenakte nur einsehen, wenn gleichzeitig ein Arzt den Zugang freigebe, sagte Pfeiffer. Ursprünglich habe der Gesetzgeber damit verhindern wollen, dass ein Arbeitgeber einen Beschäftigen zwinge, ihm seine Akte zu zeigen.
„Das halten wir für ein unrealistisches Szenario“, sagte Pfeiffer. Die Krankenkassen wollten erreichen, dass die Versicherten jederzeit über eine App an ihre Patientenakte komme, ohne dass die Gesundheitskarte extra eingelesen werden müssten und ein Arzt notwendig sei. Der Versicherte müsse „immer Herr über seine Daten sein“. © afp/may/aerzteblatt.de

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