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Fälle häuslicher Gewalt in Thüringen weiter auf hohem Niveau

Donnerstag, 29. März 2018

Erfurt – In Thüringen sind im vergangenen Jahr 2.376 Frauen und 556 Männer Opfer häuslicher Gewalt geworden. Auch wenn die Thüringer Polizei 483 Fälle weniger als im Jahr 2016 registrierte, sei die Zahl im Freistaat immer noch „sehr hoch“, teilte heute das Innenministerium mit. Man gehe davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher liege als die Zahl der bekannt gewordenen Fälle. Sechs Menschen starben bei einem solchen Vorfall.

Frauen bilden demnach weiterhin die größte Opfergruppe häuslicher Gewalt. Unter den 1.591 Thüringern, die Verletzungen bei solchen Vorfällen erlitten, waren 1.310 Frauen. Mehr Kinder und Jugendliche mussten im vergangenen Jahr Gewalt im Elternhaus miterleben oder wurden sogar selbst verletzt. In 1.162 bekannt gewordenen Fällen wurden Minderjährige Zeugen von Gewalt an einem Elternteil oder selbst Opfer, wie aus der aktuellen Statistik des Innenministeriums hervorgeht. 2016 waren es noch 966 Fälle.

Laut Innenministerium setzen Thüringer Polizisten zunehmend Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ein. So würden Täter immer öfter für eine gewisse Zeit der Wohnung verwiesen. „In diesem Zeitraum hat das Opfer die Möglichkeit, weiteren Schutz, zum Beispiel beim Familiengericht, zu erwirken“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Im vergangenen Jahr nahm die Polizei 26 Täter wegen häuslicher Gewalt fest. Platzverweise wurden in 361, Wohnungsverweise in 480 Fällen erteilt. In 370 Fällen wurde den Tätern verboten, Kontakt mit dem Opfer aufzunehmen.

© dpa/aerzteblatt.de

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