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Jeder Zweite fühlt sich von Burnout bedroht

Montag, 9. April 2018

/imtmphoto, stock.adobe.com

Berlin – Jeder zweite Bundesbürger fühlt sich von Burnout bedroht. Sechs von zehn Befragten klagen zumindest gelegentlich über typische Burnout-Symptome wie anhaltende Erschöpfung, innere Anspannung und Rückenschmerzen. Dies zeigt eine Umfrage der pronova BKK.

Fast neun von zehn Deutschen fühlen sich demnach von ihrer Arbeit gestresst. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer leidet zumindest hin und wieder unter Rückenschmerzen, anhaltender Müdigkeit, innerer Anspannung, Lustlosigkeit oder Schlafstörungen. Je 61 Prozent der Menschen in Deutschland klagen über Rückenschmerzen oder Erschöpfung – 23 Prozent jeweils sogar häufig. 59 Prozent fühlen sich manchmal innerlich angespannt. 54 Prozent der Befragten grübeln über ihre Arbeit, 53 Prozent schlafen nach eigenen Angaben schlecht.

„Das sind alles mögliche Symptome eines Burnouts“, sagte Gerd Herold, Beratungsarzt der pronova BKK. Der Umfrage zufolge sehen 50 Prozent der Beschäftigten daher auch für sich ein mäßiges bis hohes Burnout-Risiko. Jeder Siebte sieht bei sich selbst die Gefahr, vollkommen auszubrennen. Zu den Hauptgründen für das Gefühl völliger Erschöpfung zählen laut Umfrage ständiger Termindruck (34 Prozent), emotionaler Stress durch Kunden oder Patienten (30 Prozent), Überstunden und schlechtes Arbeitsklima (je 29 Prozent).

Burnout gilt als Zusatzdiagnose vor allem zur Depression. In der ICD-10-GM findet man das Burn-out-Syndrom als Inklusivum unter Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Die Weltgesundheits­organisation WHO geht davon aus, dass weltweit mehr als 300 Millionen Menschen mit einer Depression leben. 2020 könnten Depressionen demnach bereits die zweithäufigste Volkskrankheit sein. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, wird auf 11 bis 15 Prozent geschätzt. © dpa/EB/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #747191
Dopignal
am Montag, 30. April 2018, 11:07

Alternative Alltagsbewältigung

Wer heute in einem Büro arbeitet steht ständig unter Strom. Und wo man früher müde und überarbeitet war ist heute ein Burnout. Fühlt man sich dann aufgrund der abnehmenden Leistung und den damit fehlenden Leistungen deprimiert wird schnell noch einen Deppression attestiert. Das ganze wird dann gleich mit ein paar Pillen und Therapie behandelt. Da freut sich der Doc und die Pharma Industrie.
Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt ja schon seit geraumer Zeit neue Arten und Wege zu arbeiten. Auch vor diesem bereich mach die Anglifizierung der Begriffe nicht halt und man wird zum Digital Nomade oder nimmt ein Sabatical. (http://www.bigkarriere.de/ratgeber/arbeitswelt/new-work) Dennoch halte ich es für eine gute Sache dem Burnout mit einem kleinen Ausbruch aus dem Alltag vorzubeugen und da hilft meiner Meinung nach eben auch wenn man mal von zuhause aus oder eben am Strand arbeiten kann. Der Arbeitgeber verlangt durchgehende Erreichbarkeit, also kann der Arbeitnehmer auch etwas für sich einfordern!
Avatar #683778
Freudi
am Montag, 9. April 2018, 23:43

Herbert Freudenberger dreht sich im Grabe um!

Und ich dachte, der Burnout-Hype, der in diesem Umfang offenbar nur im deutschen Sprachraum existiert, gehe endlich zurück?! Natürlich sind immer mehr Leute "überarbeitet", aber für ein Burnout muss ich auch gebrannt haben! Nach wie vor ist das Burnout eine Auszeichnung ("er hat das letzte Hemd für die Firma gegeben"), keine Erkrankung im eigentlichen Sinn (siehe WHO), andererseits hat eben die Depression leider immer noch eher etwas mit "Schwäche" und "Versagen" zu tun. So darf es nicht sein, denn so wird der Stigmatisierung der Depression weiter Vorschub geleistet! Und viele depressive Patienten erhalten nicht die eigentlich notwendige Behandlung, sprich spezifische Medikation in ausreichender Dosis über ausreichend lange Zeit und/oder psychotherapeutische Behandlung.
Immer mehr Menschen sind überarbeitet, tatsächlich wird die Diagnose "Depression" auch immer häufiger gestellt (u.a. auch wegen der scheinbaren "Burnout"-Zunahme!) - und dennoch wird die Depression nicht häufiger. Ihre Lebenszeitprävalenz bleibt seit Jahrzehnten bei ca. 20%!
All dies wissen wir seit ca. 20 Jahren. Herbert Freudenberger bekäme das Grausen, wenn er sähe, was aus seinem "Burnout" hier, und nur hier geworden ist.....!
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