Politik
Sofortprogramm Pflege soll bis zum Sommer durchs Kabinett
Dienstag, 10. April 2018
Köln – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das angekündigte Sofortprogramm für mehr Pflegekräfte bis zum Sommer durch das Kabinett bringen. Die Bundesregierung wolle so schnell wie möglich für spürbar bessere Bedingungen in der Pflege sorgen, sagte der CDU-Politiker heute im WDR. Das Hauptproblem werde aber sein, eine ausreichende Zahl ausgebildeter Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden.
Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, in einem Sofortprogramm 8.000 zusätzliche Stellen für Pflegekräfte zu schaffen. Schon heute gibt es aber 17.000 offene Stellen.
Spahn setzt laut Interview vor allem auf eine flächendeckende Tarifentlohnung und attraktivere Arbeitsbedingungen. Nur so könnten Aussteiger wieder zurückgeholt und Teilzeitkräfte dazu bewegt werden, ihr Stundenkontingent wieder aufzustocken. Auch die Gewinnung ausländischer Fachkräfte könne ein Baustein sein, um die Situation in der Pflege zu verbessern.
Verdi-Chef Frank Bsirske sagte dem Sender, bei den gegenwärtigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst werde auch für bessere Bedingungen in der Altenpflege gestreikt. Pflegeheime müssten derzeit alte Menschen abweisen, weil es zu wenig Pflegekräfte gebe. Im öffentlichen Dienst werde es wegen der Bezahlung zunehmend schwieriger, Fachkräfte zu gewinnen. © kna/aerzteblatt.de

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