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Nebenwirkungen von Medikamenten: Plattform soll Meldeprozess erleichtern
Freitag, 13. April 2018
Berlin – Ein unabhängiges Informations- und Meldeportal für Nebenwirkungen von Medikamenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz soll künftig dazu beitragen, die Arzneimittelsicherheit zu verbessern. Über die Onlineplattform nebenwirkungen.eu können sich Menschen über Nebenwirkungen von Medikamenten informieren und ihren eigenen Verdachtsfall schnell, einfach und zentral melden.
Der Hinweis wird pseudonymisiert an den Arzneimittelhersteller übermittelt und dort von Experten geprüft. Auf Wunsch kann der Patient über die Plattform seinen Arzt informieren. Der Service ist für den Nutzer kostenfrei.
Derzeit werden in Deutschland jährlich nur etwa 28.000 Fälle von Arzneimittelnebenwirkungen gemeldet, die Dunkelziffer liegt jedoch erheblich höher. Der Grund liegt nach Meinung der Portalgründerin Friederike Bruchmann an den aus ihrer Sicht langwierigen und umständlichen Meldewegen. Die Onlineplattform soll den Prozess mit einem einfachen Meldetool beschleunigen. „Spontanmeldungen werden dringend benötigt, um die Arzneimittelsicherheit zu steigern und Medikamente zielgerichteter zu verschreiben“, so die Gründerin.
Nach intensiver Marktrecherche und Gesprächen mit Experten aus der Pharmaindustrie, Ärzten und Patientenorganisationen entwickelte sie zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern der LMU und TU München das Konzept für das Portal. Für ihre Idee erhielten sie eine Förderung vom Europäischen Sozialfonds. Mittelfristig zielt das Geschäftsmodell darauf ab, dass die Bereitstellung und Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur von den Arzneimittelherstellern selbst bezahlt wird. © KBr/aerzteblatt.de

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