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Neue Spezialambulanz für Altersdepressionen in Köln
Dienstag, 24. April 2018
Köln – Eine Spezialambulanz für Altersdepressionen hat die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln eingerichtet. Sie verbindet die Diagnostik der Erkrankung und verschiedene Therapiemöglichkeiten mit der Möglichkeit, an wissenschaftlichen Studien zur Erforschung von Grundlagen und Therapieoptionen teilzunehmen.
„In der neuen Spezialambulanz bieten wir einen umfassenden Behandlungsansatz für alle Arten von depressiven Erkrankungen bei Menschen über 60 Jahren. Wichtig zu wissen ist, dass eine Altersdepression nicht zum normalen Alterungsprozess gehört, sondern eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung ist“, erklärte Frank Jessen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Köln.
Depressionen gehörten neben der Demenz zu den häufigsten psychischen Erkrankungen jenseits des 60. Lebensjahres. Dennoch blieben sie bei älteren Menschen oft unerkannt, seien unterdiagnostiziert und würden in den meisten Fällen über Jahre nur unzureichend oder gar nicht behandelt, hieß es aus der Klinik. In ihrer Ausprägung und ihrem Verlauf unterscheiden sich Altersdepressionen laut den Kölner Spezialisten oftmals von depressiven Erkrankungen bei jüngeren Patienten, vor allem durch zusätzliche körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Schwindel, allgemeine Schwäche und Schlafstörungen.
„Da im höheren Alter häufig körperliche Begleiterkrankungen und die Einnahme von Medikamenten hinzukommen, ist die ausführliche Diagnostik besonders bedeutsam. Eine darauf aufbauende, adäquate Therapie der depressiven Erkrankung kann die Lebensqualität der Patienten wesentlich verbessern“, so Jessen. Die Spezialambulanz bietet laut der Klinik neben einer umfassenden Diagnostik und Beratung auch verschiedene Möglichkeiten einer ambulanten oder stationären Behandlung sowie der psychopharmakologischen Behandlung. © hil/aerzteblatt.de

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