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Ärzteschaft

Medizinische Versorgung wird immer ambulanter

Mittwoch, 2. Mai 2018

/dpa

Berlin – Die ambulante Medizin wird für die Versorgung immer wichtiger. Darauf weist jetzt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) auf der Basis eines neu entwickelten sogenannten Sektorenindex (SIX) hin. Demnach ist bundesweit in den Jahren 2010 bis 2014 die in Anspruch genommene ambulante Versorgungsleistung um sechs Prozent gestiegen, während gleichzeitig die Bettenbelegungstage im Krankenhaus um fünf Prozent zurückgegangen sind.

SIX erfasst die ambulante Leistungsmenge und die Bettenbelegungstage im Kranken­haus auf Kreisebene. Der Index setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Er gibt erstens Aufschluss über die Höhe der ambulanten Inanspruchnahme mittels des realisierten Leistungsbedarfs in Euro, zweitens haben die Zi-Wissenschaftler die Höhe der stationären Inanspruchnahme über die durchschnittliche Anzahl von Belegungs­tagen erfasst, drittens wurde der Quotient der beiden Parameter dargestellt.

Außerdem erfassten die Zi-Wissenschaftler als unabhängige Variablen unter anderem Morbidität, Haus-, Facharzt- und Krankenhausbettendichten, Vorhandensein eines Universitäts­klinikums im Kreis, das Verhältnis aus den Anteilen der ambulanten und stationären Pflege und die Arbeitslosenquote.

„Für die Frage, wie in einer Region die medizinische Versorgung weiterentwickelt werden soll, kann der SIX ein hilfreiches Instrument sein“, erklärte Zi-Geschäftsführer Dominik Graf von Stillfried. Die vor Ort subjektiv wahrgenommene Versorgungslage werde mit handfesten Daten unterfüttert und objektiv dargestellt. Dies ermögliche den Entscheidungsträgern vor Ort, patientengerechte Entscheidungen zu treffen, die sich an den jeweiligen regionalen Erfordernissen orientieren.

In einigen Regionen Deutschlands, insbesondere in den neuen Bundesländern, weist der SIX nach Ansicht des Zi auf einen Handlungsbedarf hin. Dies gilt für Kreise, in denen die stationäre Versorgung hoch und die ambulante als niedrig einzustufen ist. „In diesen Regionen könnten durch Investitionen in die ambulante Versorgungsstruktur Effizienzreserven mobilisiert werden“, so von Stillfried. Zur Klärung der Frage, welche Schlussfolgerungen insgesamt aus dem SIX abzuleiten seien, brauche es aber weitergehender Prüfungen, so der Zi-Geschäftsführer. © hil/aerzteblatt.de

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